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Herbert Reul ist der prominenteste FanBornheimer Aktionsbündnis feiert Geburtstag

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Fünf Jahre Jugend trifft auf Blaulicht. 24-Stunden-Übung in Bornheim auf dem Gelände des Stadtbetriebs.

24-Stunden-Übung in Bornheim auf dem Gelände des Stadtbetriebs.

Fünf Jahre Aktionsbündnis „Jugend trifft auf Blaulicht“ in Bornheim — eine Bilanz vor dem Jubiläumsfest am 9. Juni.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach von einer „sensationellen Nummer“, als er Anfang 2020 die Schirmherrschaft des ein Jahr zuvor gegründeten Aktionsbündnisses „Jugend trifft auf Blaulicht – Gemeinsam als Team“ auf dem Gelände des Technischen Hilfswerkes (THW) im Gewerbepark Sechtem übernahm und betonte zudem: „Diese Idee muss in die Welt getragen werden, daher ist es für mich eine Freude und Ehre hierfür die Schirmherrschaft zu übernehmen.“

Zum Dank überreichte ihm Mitinitiator und Koordinator Dominik Pinsdorf einen „Blaulichthelm“. Ein Bild, das damals nicht nur durch die lokalen Medien ging. In diesem Jahr wird das Bornheimer Aktionsbündnis fünf Jahre alt. Am 9. Juni wird groß gefeiert. Das Programm und einen Rückblick stellte Pinsdorf nun gemeinsam mit Verena Ahrens Jugendbetreuerin beim Jugendrotkreuz, Stefan Klimke, stellvertretender Jugendwart der Löschgruppe Dersdorf der Freiwilligen Feuerwehr Bornheim, Max Kohlmann, Jugendbetreuer bei den Maltesern, und Sven Söhnge vom Technischen Hilfswerk (THW) vor.

Dominik Pinsdorf (r.) freut sich, dass 2020 NRW-Innenminister Herbert Reul die Schirmherrschaft übernommen hat und schenkte ihm dafür einen "Blaulichthelm".

„“Dominik Pinsdorf (r.) schenkte Herbert Reul einen Blaulichthelm.

2019 wurde das Aktionsbündnis „Jugend trifft auf Blaulicht“ unter dem damaligen Vorsitzenden des Stadtjugendrings und heutigen Ortsvorstehers von Bornheim-Ort, Dominik Pinsdorf, ins Leben gerufen. Die vier Jugendabteilungen der städtischen Hilfsorganisationen von Freiwilliger Feuerwehr, Malteser, THW und DRK schlossen sich zusammen, um für ihre Arbeit zu werben und ehrenamtlichen Nachwuchs zu rekrutieren. Bis heute, so Pinsdorf, sei diese Form der Zusammenarbeit deutschlandweit einzigartig.

Alles zum Thema Technisches Hilfswerk

Dreimal wurde das Bündnis bislang mit dem Förderpreis „Helfende Hand“, ausgelobt vom Bundesinnenministerium, ausgezeichnet, zweimal gab es den ersten und einmal den vierten Platz für unterschiedliche Projekte. Was hat das Bündnis gebracht? „Anfangs sind wir belächelt worden, ob das klappen kann, doch heute können wir sagen, wir haben viel erreicht und sind erfolgreich“, resümierte Max Kohlmann. Trotz der Zäsur während der Corona-Pandemie laufe weiterhin alles rund. So konnten zum Beispiel für die Dersdorfer Jugendfeuerwehr neun neue junge Mitglieder gewonnen werden, schilderte Klimke.

Bei den Maltesern wechselte bis zur Hälfte der Jugendlichen als Erwachsene in den ehrenamtlichen Dienst, so Kohlmann. Schwieriger war es allerdings beim Jugendrotkreuz. Zwar gab es Online-Angebote, dennoch musste die Organisation nach Ende der Pandemie wieder „bei Null anfangen“, schilderte Ahrens. Doch nun stehe die Organisation wieder gut da. Schwierig, den Nachwuchs zu halten, werde es laut Ahrens aber dann, wenn die jungen Kollegen mit einer Ausbildung oder einem Studium beginnen. Auch sie selbst musste wegen ihres Studiums nun kürzer treten und gibt nun beispielsweise keine Schwimmkurse mehr.

Der Anteil der Geschlechter variiert bei den Einrichtungen. Beim DRK sei das Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen ausgeglichen, so Ahrens, bei der Löschgruppe Dersdorf gibt es derzeit neun Jungen und vier Mädchen und beim THW sind es Söhnge zufolge 14 Jungen und zwei Mädchen. Wichtig für den Erfolg ist auch die Koordination untereinander: „Kommt es zum Ernstfall, müssen alle zusammenarbeiten, da ist es von Vorteil, wenn man sich kennt und weiß, wer für welche Aufgaben gut geeignet ist“, erklärte Kohlmann. Daher seien gemeinsame Aktivitäten wie die beliebten 24-Stunden-Übungen wichtig.

24-Stunden-Übungen

Diese fanden beispielsweise auf dem Baubetriebshof in Waldorf oder im vergangenen Jahr gemeinsam mit Jugendlichen vom THW Bergisch Gladbach und den Jugendmaltesern aus Meckenheim in der Kiesgrube in Swisttal-Straßfeld statt. Auch das neue Angebot „Übungstag im Team – Jugendliche lernen von Jugendlichen“ kommt gut an. Jugendliche der jeweils anderen Organisationen besuchen eine Einrichtung, um sich über deren Arbeit zu informieren und sich kennenzulernen. Ein weiterer positiver Aspekt: Dadurch, dass alle Organisationen gemeinsam um Nachwuchs werben, existiert keinen Konkurrenzdruck.

Es gibt sogar Nachwuchs, der sich in zwei Institutionen gleichzeitig engagiert. Ausblick Die diesjährige 24-Stunden-Übung ist für Ende August/Anfang September angesetzt und wird im Stadtgebiet Bornheim durchgeführt. Das Bündnis wird sich 2024 mit seinem neuen Projekt „Übungstag im Team – Jugendliche lernen von Jugendlichen“ erneut um die „Helfende Hand“ bewerben. Derzeit suchen alle Einrichtungen dringend Jugendbetreuer. Dies sei laut Kohlmann mittlerweile die größte Herausforderung. Benötigt werden qualifizierte, ehrenamtliche Kollegen idealerweise mit einer pädagogischen Ausbildung. Trotz aller Erfolge ist Pinsdorf aber eins wichtig: „Wir dürfen nicht die Bodenhaftung verlieren. Es geht weiterhin um die gemeinsame Sache und um die Zukunft unserer Hilfsorganisationen.“

Das Festprogramm Das Jubiläumsfest findet am Sonntag, 9. Juni, auf dem Peter-Fryns-Platz statt. Alle vier Hilfsorganisationen beteiligen sich mit einer großen Fahrzeugausstellung und Mitmachaktionen für Groß und Klein. Da an dem Tag auch die Europawahl ist, hat Schirmherr Reul andere Verpflichtungen, will aber eine Videobotschaft senden.