Bonn – Bei der Frage nach der Zielsetzung der Mannschaft gipfelten alle Aussagen – mal vorsichtiger, mal selbstbewusster – in einem Wort, das das Umfeld elektrisieren dürfte: Aufstieg. Der neue Trainer Daniel Zillken und die Spieler des Bonner SC, der vor einem Jahr als Landesligameister in die Mittelrheinliga aufgestiegen war, wollen im zweiten Jahr in der höchsten Liga des FVM ganz oben mitspielen – und dann ihre Chance nutzen, sollte der Sprung in die Regionalliga am Ende greifbar sein.
„Wir wollen in dieser Saison besser abschneiden als in der vergangenen Spielzeit und um den Aufstieg mitspielen“, bekräftigte der Sportliche Leiter Thomas Schmitz bei der offiziellen Teampräsentation am Sonntagnachmittag im Sportpark Nord, in deren Rahmen die neu formierte Truppe mit dem 2:1-Testspielsieg über den Regionalligisten Fortuna Düsseldorf U 23 schon einmal einen Achtungserfolg feierte (Rundschau von gestern).
„Wir werden alles daran setzen, unsere Saisonziele auch zu erreichen“, sagte Zillken, bat aber auch um Geduld: „Wir müssen zwölf neue Spieler integrieren, das braucht seine Zeit.“ Zudem verwies er auf starke Konkurrenz in der Liga: „Wegberg-Beeck, Euskirchen, Arnoldsweiler und Bergisch Gladbach haben alle die Rahmenbedingungen, in die Regionalliga aufzusteigen.“
An die 350 Zuschauer dokumentierten am Sonntagnachmittag, dass die Neugier auf den ranghöchsten Bonner Fußballclub weiter da ist. Daran hat die enttäuschende Rückserie der Vorsaison, in der der BSC noch von Rang vier nach der Hinserie auf Platz sieben abrutschte und dabei die letzten vier Spiele verlor, wohl auch nichts geändert. Auch, um diesen schlechten Eindruck vergessen zu machen, entschloss sich die Vereinsführung zu einem großen personellen Schnitt: Der Trainerstab um Dalibor Karnay wurde komplett ausgetauscht, dazu gab es bei den Spielern zwölf Zu- und Abgänge.
Unter den Zugängen sind auch drei Spieler aus der eigenen A-Jugend, die in der vergangenen Saison in der U 19-Bundesliga den Klassenerhalt erkämpfte. Ganz frisch präsentierte der BSC am Sonntag den 20-jährigen Linksverteidiger Tobias Berg, der erst am Samstag unterschrieben hatte. Das muss noch nicht das Ende gewesen sein. Wie die Rundschau erfuhr, hält der BSC weiter die Augen offen, um eventuell bis zum Ende der Wechselfrist am 31.8. noch einmal „zuzuschlagen“, wenn überdurchschnittliche, aber vertragslose Spieler von ihren derzeit noch unerfüllbaren finanziellen Vorstellungen abrücken sollten – was mit näher rückendem Saisonstart erfahrungsgemäß häufig geschieht.
Der vorerst letzte Neuzugang, Tobias Berg, artikulierte die Ambitionen, die in der Truppe herrschen, noch selbstbewusster als Trainer und Sportlicher Leiter: „Am Ende wollen wir ganz oben stehen. Aber jetzt sollten wir erst einmal tiefstapeln und versuchen, einen guten Start hinzulegen.“ Auf Bünjamin Kilic (Kreuzbandriss) muss der BSC noch bis etwa November warten, der ebenfalls verletzte Robin Schmidt soll dagegen in zwei bis drei Wochen wieder fit sein.
Im ersten Saisonspiel muss der BSC am 17. August bei Aufsteiger VfL Leverkusen antreten, es folgen zwei Heimspiele gegen Erftstadt-Lechenich (24.8.) und Arnoldsweiler (31.8.). Das Derby beim VfL Alfter steigt am 21. September in Alfter.
Zugänge: Fabian Hager (VfL Alfter), Markus Wipperfürth, Daniel Lingen, Christian Brückers (alle BSC U 19-Bundesliga), Bastian Wernscheid, Rachid Eckert, Tobias Berg (alle FC Bergheim 2000), Robin Schmidt (1. FC Köln U 21), Timo Schmidt (FC Friesdorf), Kelvin Lunga (FC Windeck), Daniel Somuah (SF Baumberg), Bünyamin Kilic (Bergisch Gladbach).Abgänge: Fabio Dias (FV Endenich), Burim Mehmeti (VfL Alfter), Oliver Cylkowski und Enes Yildiz (beide SC Brühl), Nils Remagen (FC Hennef), Enzo Bosa (FC Bergheim), Ricardo Retterath (SF Siegen), Micha Schmitz (Neunkirchen-Seelscheid), Daniel Schaal (1. FC Köln U 21), Jonathan Barron, Raimund Schmitz, Ylber Ibrahimi (alle Ziel unbekannt).Verbliebener Kader: Martin Michel, Yannick Walbröl, Mario Weber, Andy Hubert, Florian Mager, Dominik Schröer, Andreas Dick, Gordon Addai.