Abschied in Bad HonnefKSI zieht auf den Michaelsberg nach Siegburg
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Bad Honnef – Es war der Anfang vom Ende: Am Sonntag feierte das Katholisch-Soziale Institut (KSI) Abschied von Bad Honnef. Im Januar endet die letzte Veranstaltungsreihe, dann zieht das Institut auf den Michaelsberg nach Siegburg. Mit einem Gottesdienst, einer Ausstellung und einer kleinen Feier nahmen Institutsangehörige, Ehemalige und Gäste Abschied – die meisten mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Denn das KSI sei nie eine „feste und fertige“ Institution gewesen, sondern habe von Beginn an immer ihren Ort gesucht, erklärte Direktor Ralph Bergold. Vor 65 Jahren habe es dann seinen Ort in Bad Honnef gefunden und sich auch dort immer wieder verändert und weiterentwickelt.
Heute zählte das KSI rund 400 Veranstaltungen mit insgesamt etwa 22 000 Besuchern jährlich. Mit Dankbarkeit, aber auch „großem Wehmut“ schaue er nun zurück, betonte Bergold. Doch durch den fast vierjährigen Abschied überwiege nun die Erwartung an das Neue. Für Bad Honnef hoffe er, dass das einstige KSI ein „Haus für Menschen“ bleibe.
In der hauseigenen Kapelle feierte Weihbischof Rolf Steinhäuser gemeinsam mit Father John Paul Jjumba und Pater Shaji Panakal den Abschiedsgottesdienst, an dem auch viele Weggefährten des KSI wie der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen teilnahmen.
Steinhäuser erinnerte sich an zahlreiche Besuche im KSI, vor allem die Lage und Ausstattung, aber auch der Service des Hauses habe ihm immer gefallen. „Deshalb bedauere ich den Umzug natürlich sehr“, betonte der Weihbischof. Er hoffe zudem, dass die kleine Kapelle erhalten bleibe und die künftige Nutzung der bisherigen zumindest ähneln werde.
Auch Familie Rudolf hofft auf einen weitgehenden Erhalt des Institutsgebäudes. Patrick und Verena Rudolf feierten ihre Hochzeit in der kleinen Kapelle, viele Erinnerungen hängen am KSI. „Wir sind sehr traurig, aber hoffen, dass zumindest die Kapelle bleibt wie sie ist“, erklärte er.
Für die restlichen Gebäude konnte sich das Ehepaar etwas Karitatives vorstellen – „vielleicht ein Seniorenheim.“
Eine positive Zukunft des KSI
Jörg von Lonski, Leiter der Tagungsstätten und Liegenschaften des Erzbistums, zeichnete unterdessen eine positive Zukunft des KSI. Bisher gebe es drei interessierte Investoren, die sich mit ihren Konzepten um den Kauf des Institutsgebäudes beworben hätten.
„Ich finde alle Konzepte sehr interessant“, erklärte er, besonders gut vorstellen könne er sich eine Idee, in der ein Wohnkonzept mit einer weiteren öffentlichen Nutzung kombiniert werden soll.
Dabei sollen beispielsweise die Tagungsräume weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen und aus der Kantine ein Restaurant entstehen.
Noch gut erinnert sich der ehemalige stellvertretende Leiter Hans Nitsche an seinen ersten Tag im September 1975: Erzbischof Joseph Kardinal Frings war damals zum letzten Mal im Institut und nahm den neuen Stellvertreter zur Seite. „Ihm war es damals ein großes Anliegen, dass wir den Geist des Hauses an die nächste Generation weitertragen“, erklärte Nitsche.
So sei es auch ihm heute wichtig, dass dieser Geist des „für den Menschen bestellten Hauses“ sowohl in Siegburg als auch in Bad Honnef weiterlebe.
In seiner Wunschvorstellung soll in Bad Honnef eine Kooperation mit der Fachhochschule entstehen. Hausdame Rita Könnecke wünschte sich vor allem, dass schnell jemand die Pflege des Gebäudes übernimmt.
„Aber ich freue mich auch auf die neuen Aufgaben in Siegburg.“
Mitte Februar beginnt der Umzug im April soll dort der Tagungsbetrieb aufgenommen werden, bevor das neue KSI auf dem Michaelsberg im Mai eröffnet wird. „Ich freue mich auf viele neue Begegnungen“, schloss Direktor Bergold.