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„Alt Schlebusch“Die Bagger können endlich anrollen - Neubau geplant

Lesezeit 3 Minuten

Johannes Krämer und Uwe Richrath auf dem Grundstück der abgerissenen Brandruine.

  1. Zweimal hatte seit 2003 das Gebäude des früheren Restaurants „Alt Schlebusch“ gebrannt.
  2. Lange stand im Herzen des Veedels eine Ruine, jetzt wird die Lücke in der Häuserzeile geschlossen.
  3. Gleichzeitig aber gibt es Ärger mit einem Grundstückbesitzer.

Leverkusen – Kein Zweifel: Dieses Loch – und anders kann man es nicht bezeichnen – in der Fußgängerzone an der Bergischen Landstraße ist hässlich. Es passt so gar nicht zum Charme der umliegenden Häuser. Viele Anwohner regen sich schon lange darüber auf – auch wenn die Schlebuscher sich mittlerweile wohl schon daran gewöhnt haben dürften, dass dort, wo früher das Restaurant „Alt Schlebusch“ stand, ihr Veedel einen optischen Knacks hat. Denn bereits 2003 brannte das Haus ja ab. Stand als Ruine da. Ostern 2019 brannte es erneut. Es folgte der Abriss des zur Fußgängerzone hin stehenden Ruinenteiles.

Hin und Her und Hickhack

Vor allem aber folgte ein Hin und Her der geplanten und verworfenen Abriss- und Neubau-Maßnahmen sowie ein Hickhack zwischen allen, denen die betroffenen Grundstücke gehören. Erst jetzt kommt Bewegung in die Sache.

Denn Landwirt Johannes Krämer aus Schildgen, der seinerzeit das Grundstück, auf dem die Brandruine stand, bei einer Zwangsversteigerung erwarb, lässt ab dem kommenden Montag, 7. September, die Bagger rollen, um das Loch zu schließen. Errichtet wird dann ein Haus über zwei Etagen plus Dachgeschoss, in dem vier zwischen 60 und 90 Quadratmeter große, behinderten- und altersgerechte Wohnungen sowie ein Ladenlokal mit einer Fläche von 100 Quadratmetern untergebracht sein werden.

Einigung mit der Stadt

Darauf hat Krämer sich nach eigenen Worten mit der Stadt geeinigt, deren OB Uwe Richrath sagt: „Ich wurde zuletzt immer wieder von erbosten Bürgern auf diese Stelle angesprochen.“ Der Tenor: So geht es nicht weiter. Deshalb sei es nun dringend geboten, endlich etwas zu tun. Den Schlebuschern das eindeutige Signal zu geben: Das Loch kommt weg.

Es gibt allerdings nach wie vor einen nicht ganz kleinen Haken an der Sache: Sämtliche Baufahrzeuge werden – das genehmigte jüngst die Stadtverwaltung – die Baustelle über die Fußgängerzone anfahren. Oder besser: anfahren müssen. Weil der Besitzer des Grundstückes auf der Rückseite der Baustelle an der Dechant-Fein-Straße sich nach Aussage Krämers nämlich nicht gesprächs- geschweige denn kompromissbereit gibt. Diesem gehöre der noch stehende rückwärtige Teil der Brandruine, die er nicht abreißen lassen wolle, um den Weg zur Baustelle frei zu machen. Doch Krämer ficht das erst einmal nicht an.

Es geht vor Gericht

Er sagt beim Ortstermin mit Richrath selbstbewusst und im hörbaren Brustton der Überzeugung: „Ich baue. Die Menschen hier sollen sehen, dass etwas getan wird. Wir brauchen zudem Wohnraum. Und das ist das Wichtigste.“ Alles andere werde dann demnächst vor Gericht geklärt. Die Anwälte seien eingeschaltet. „Und ich bin bereit zu prozessieren.“ Notfalls durch alle Instanzen. Dann wartet Krämer einen kurzen Moment und schiebt hinterher: „Und ich habe noch nie einen Prozess verloren.“#allarticles