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AktionärsversammlungLanxess-Chef bleibt Laschet-Fan

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Krisenfester sei Lanxess mit seiner Umstellung auf mehr Spezialitäten und weniger Massenware geworden, heißt es.

Leverkusen – Matthias Zachert ist durchaus ein Fan von Armin Laschet. Das zeigte sich am Mittwoch einmal mehr auf der Hauptversammlung des Konzerns, die wegen der Corona-Pandemie nochmals im Internet abgehalten werden musste und nicht in der vom Konzern gesponserten Arena.

Das schwarz-gelbe Bündnis habe erkannt „dass die Industrie das Herz der Wirtschaft ist“ – und gehandelt: „Weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren, Impulse für die Digitalisierung und eine kluge und abgewogene Energiepolitik – damit hat die Regierung Laschet in den vergangenen Jahren sehr viel dafür getan, die Industrie an Rhein und Ruhr im weltweiten Wettbewerb zu stärken.“ Insofern bescheinigte der Lanxess-Chef dem Ministerpräsidenten Laschet eine „dynamische und progressive Herangehensweise“. Das „brauchen wir auch in Berlin und Brüssel“.

Rot-Grün war nicht Zacherts Ding

Zacherts Begeisterung für die vor vier Jahren abgewählte rot-grüne Landesregierung war bei weitem nicht so ausgeprägt. Vor allem der von den Grünen gestellte Umweltminister Johannes Remmel hatte den Chef des Spezialchemie-Konzerns ganz erheblich genervt. Nach dem Wechsel gab es immer wieder Fürsprache des Lanxess-Chefs im Sinne der Laschet-Regierung. Das setzte sich nun fort.

Am Bildschirm zog Zachert ein positives Fazit des vergangenen Jahres. In der Corona-Krise habe sich erwiesen, dass Lanxess mit seinem neuen Fokus auf Spezialitäten stabiler geworden sei. Das zeige der Vergleich mit der Schuldenkrise von 2013, die ja nur Südeuropa getroffen hatte: Damals sei das Vorsteuer-Ergebnis um 40 Prozent, die Marge um viereinhalb Prozent gefallen. Jetzt, „inmitten einer der größten weltweiten Krisen der vergangenen Jahrzehnte“, sei das Vorsteuer-Ergebnis nur um 15 Prozent auf 862 Millionen Euro gefallen, die Marge von 15 auf 14,1 Prozent. Das zeige: „Wir sind deutlich widerstandsfähiger und weitaus weniger anfällig gegenüber Konjunkturschwankungen als früher.“

Den Bestwert von 908 Millionen Euro Konzernergebnis relativierte der Lanxess-Chef aber: Das sei nur möglich gewesen, weil der Konzern seinen 40-Prozent-Anteil am Chempark-Betreiber Currenta verkauft hat.

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Von den 79 Fragen, die fünf Aktionäre eingereicht hatten, drehten sich einige um das neue Vergütungsmodell für Vorstand und Aufsichtsrat. Während letzterer kein Plus macht, könnte sich Zacherts Jahresgehalt auf 8,7 Millionen Euro steigern. Sicher hat der Vorstandschef 2,3 Millionen. Für die Bezahl-Pläne gab es 94 Prozent Zustimmung.