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250 Millionen werden investiertDiese Kölner Bahnprojekte stehen auf dem Plan

Lesezeit 4 Minuten

Spektakulär: Der Rückbau der ersten von fünf Brücken (Baujahr 1912) über die Deutz-Mülheimer-Straße in Köln-Deutz.

Köln/Bonn – 250 Millionen Euro investieren Bund, Land und Deutsche Bahn in diesem Jahr in den Ausbau des Bahnknotens Köln. Dabei handelt es sich vorwiegend um die Fortsetzung schon laufender Projekte wie den Ausbau des Rhein-Ruhr-Express (RRX) und der S13 nach Oberkassel, den Bau der Elektronischen Stellwerke Linke Rheinseite und Köln/Hbf sowie den Ausbau der Strecke Köln Aachen und die Erneuerung der 100 Jahre alten Eisenbahnbrücken über die Deutz-Mühlheimer-Straße.

Insgesamt packt die DB 15 Brücken an, baut 35 Kilometer Gleise, verlegt mehr als 200 Kilometer Kabel, setzt 320 Masten und bohrt 6000 Löcher zur Kampfmittelsondierung. Außerdem baut die DB vier neue Modulgebäude für die elektronischen Stellwerke, 40 Weichen, 65 Kilometer Kabelkanäle und knapp zwei Kilometer Schallschutzwände.

Bei einer digitalen Pressekonferenz erläuterte DB Regio am Donnerstag die einzelnen Maßnahmen. Und das ist geplant:

RRX (55 Millionen Euro)

Zwischen Köln und Düsseldorf packt die DB Brücken und Oberleitungsanlagen in Vorbereitung für das vierte Gleis an, zieht Kabelschächte und Kabel neu, sondiert den Untergrund auf Kampfmittel und baut neue Signalausleger. Außerdem startet die DB mit dem Neubau des Elektronischen Stellwerks Düsseldorf. Noch in diesem Jahr soll es für den Abschnitt Langenfeld in Betrieb gehen. Damit können beim Bau des vierten Gleises auf dem Abschnitt Leverkusen – Langenfeld ein deutlich kürzerer Abschnitt für den Zugverkehr gesperrt und die Auswirkungen auf die Kunden deutlich verringert werden.

S13 (53 Millionen Euro)

Auf dem insgesamt 13 Kilometer langen Ausbauabschnitt zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel baut die DB zeitgleich an zwölf Brücken. Bis Ende des Jahres sollen zwölf der 32 Brückenbauwerke für den viergleisigen Ausbau erweitert oder neu gebaut sein. Der neue Bahnsteig am Haltepunkt Friedrich-Wilhelms-Hütte geht in Betrieb. Außerdem setzt die DB umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen für den Artenschutz um.

Köln/Aachen (18 Millionen Euro)

Auf der Strecke zwischen Köln und Aachen sorgt die DB mit dem Bau von Überholgleisen dafür, dass schnelle Regionalexpress- und Fernverkehrszüge nicht mehr von langsamen Güterzügen ausgebremst werden. 18 Millionen Euro fließen 2021 in den Bau von neuen Gleisen und Weichen, neuen Schallschutzwänden und moderner Leit- und Sicherungstechnik.

Elektronische Stellwerke (42 Millionen Euro)

Die DB modernisiert die Stellwerke für den Kölner Hauptbahnhof und „Linke Rheinseite“, das auf einer Länge von rund 20 Kilometern die linksrheinischen Bahnstrecken steuert. Bereits 2021 wird das neue Elektronische Stellwerk Köln Hbf für den S-Bahn-Verkehr den Betrieb aufnehmen. Für die beiden Stellwerke zieht die DB unter anderem rund 60 Kilometer neue Kabel ein. Die elektronischen Stellwerke (ESTW) modernster Bauart können im Zuge der Digitalisierung als digitale Stellwerke weiterentwickelt werden.

Brückenneubau (15 Millionen Euro)

Ein Dekadenprojekt ist der Neubau der fünf Brücken über die Deutz-Mülheimer-Straße im Zulauf zum Deutzer Bahnhof. Bis Ende des Jahres werden die ersten beiden Brücken runderneuert in Betrieb gehen. Ein Bauvolumen von 15 Millionen Euro setzt die DB um. Zudem baut die DB im Brückenvorfeld eine neue Weichenverbindung aus den Mitteln des Landesprogramms „robustes Netz“ ein. Das ermöglicht eine flexiblere Betriebsleitung und zusätzliche Anfahrmöglichkeiten im Deutzer Bahnhof.

Die Eifelstrecke auf Höhe Hürth-Kalscheuren (2,9 Millionen Euro)

In nur drei Wochen will die Deutsche Bahn Schienen, Schwellen und Schotter auf einer Länge von fünf Kilometern erneuern.

Über Auswirkungen auf den Zugverkehr informieren die Eisenbahnverkehrsunternehmen rechtzeitig vor Beginn der Baumaßnahmen. Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie unter www.bauinfos.deutschebahn.com/nrw und über die App „DB Bauarbeiten“ abrufbar.

Bessere Information für Fahrgäste

Mit optimierter digitaler Planung und zusätzlicher Bauinfrastruktur – beispielsweise der frühzeitige Betrieb des ESTW Düsseldorf für den Bereich Langenfeld – will die DB dafür sorgen, dass Fahrgäste weniger von den Baustellen mitbekommen.

Bewährt habe sich auch das Lagezentrum Bau, so die Bahn. Zugverspätungen seien um 14 Prozent zurückgegangen, trotz 20 Prozent höherer Bautätigkeit.

Um Reisende bestmöglich auf Baustellen vorzubereiten und zu informieren, haben DB und Aufgabenträger in NRW 2020 zusätzlich 1,6 Millionen Euro für weitere Kommunikationsmaßnahmen in die Hand genommen. Der Nahverkehr Rheinland (NVR) hat beispielsweise eine neue Stabsstelle Baustellenmanagement, -koordination und -kommunikation eingerichtet. Ziel: landesweit bessere und einheitliche Information und geringere Einschränkungen. (kmü)