AboAbonnieren

VW-Werk in Kassel wappnet sich für Energiekrise

Lesezeit 2 Minuten

Baunatal/Kassel – Das Volkswagen-Werk Kassel im nordhessischen Baunatal wappnet sich für die Energiekrise. „Es gibt verschiedene Taskforces, die prüfen, wie wir uns von unabhängiger machen können vom Gasverbrauch”, sagte Werkleiter Jörg Fenstermann nach einer Betriebsversammlung am Dienstag. Das Werk habe natürlich unter den sich exponentiell entwickelnden Preisen zu leiden. Ein Großteil des Energiebedarfs des Standortes wird durch ein werkseigenes Gaskraftwerk gedeckt.

Man arbeite an alternativen Energieversorgungsmöglichkeiten, sagte Fenstermann. Zudem werde man alles dafür tun, den Verbrauch im Werk zu reduzieren, etwa durch die Senkung der Temperaturen. Die Versorgung des Standortes in diesem Winter ist Fenstermann zufolge gesichert, da VW Gas aus dem deutschen Verbundnetz beziehe.

Mit rund 15 300 Mitarbeitern ist Kassel das weltgrößte Komponentenwerk des Volkswagen-Konzerns. Der Standort soll zum Schlüssellieferanten für die Elektrofahrzeuge des Wolfsburger Autobauers erweitert werden. In Baunatal werden derzeit bereits unter anderem elektrische Antriebe für die Modelle der Elektro-Plattformen MEB (Modularer E-Antriebs-Baukasten) produziert. Aktuell sind laut VW etwas mehr als 4000 Mitarbeiter in der E-Mobilität beschäftigt.

Ab den späten 2020er-Jahren sollen die bestehenden Plattformen durch die neue Elektroauto-Plattform SSP (Scalable Systems Platform) abgelöst werden. Im Rahmen der Transformation sei mit einem Beschäftigungsrückgang um etwa 20 Prozent zu rechnen, sagte der Betriebsratsvorsitzende Carsten Bätzold. Der Betriebsrat fordere daher, bereits heute die Entwicklung, Planung und Produktion von großen Stückzahlen der nächsten Antriebsgeneration SSP am Standort zu verorten.

© dpa-infocom, dpa:220926-99-906095/3 (dpa/lhe)