Wetzlar – Der SC Magdeburg hat im Titelrennen der Handball-Bundesliga mit viel Mühe die hohe Auswärtshürde bei der HSG Wetzlar gemeistert und vor der Osterpause den nächsten Schritt zur ersten Meisterschaft seit 21 Jahren gemacht.
Der Tabellenführer setzte sich dank einer Steigerung nach der Pause mit 29:26 (12:15) durch und baute seinen Vorsprung nach dem Patzer der Füchse Berlin auf sechs Punkte aus.
Kiel an Berlin vorbei
Der Hauptstadt-Club kam gegen die TSV Hannover-Burgdorf nicht über ein 32:32 (13:15) hinaus und musste den punktgleichen THW Kiel (beide 42:10) vorbeiziehen lassen. Der Rekordmeister und Titelverteidiger mühte sich bei GWD Minden zu einem 30:27 (13:14). Tabellenvierter ist weiter die SG Flensburg-Handewitt (40:12) nach einem glatten 30:19 (14:9) gegen Schlusslicht TuS N-Lübbecke.
Mit 48:4 Punkten liegen die Magdeburger, für die das Island-Duo Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson jeweils sechs Tore erzielte, weiter klar vorn. In Wetzlar musste der European-League-Gewinner jedoch lange leiden, ehe der Erfolg feststand. „Es ist mir während der Halbzeitpause nicht gelungen, in der Kabine ruhig zu bleiben. Wir haben uns leer präsentiert. Dann diese Energieleistung abzuliefern, macht mich mehr stolz auf die zweite Halbzeit, als ich auf die erste Halbzeit sauer bin”, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert am Sky-Mikrofon.
Der Spitzenreiter, der auch im DHB-Pokal und in der European League noch Titelchancen besitzt, wurde von den Hessen kalt erwischt. Nach zwölf Minuten lag der SCM beim 2:6 mit vier Toren hinten. Diesem Rückstand lief der Vereinsweltmeister lange vergeblich hinterher. Es dauerte bis zur 40. Minute, ehe Magdeburg beim 18:18 erstmals seit der Anfangsphase ausgleichen konnte. Erst als den Hausherren in der Schlussphase die Kräfte ausgingen, zogen die Gäste die Partie auf ihre Seite.
Für Berlin gab es nach dem Aus in der European League gegen HB Nantes den nächsten Rückschlag innerhalb weniger Tage. Auch elf Tore von Routinier Hans Lindberg reichten nicht zum Sieg. Kiel tat sich in Minden zwar ebenfalls schwer, wendete eine negative Überraschung aber ab. In Abwesenheit des verletzten Sander Sagosen waren Harald Reinkind und Domagoj Duvnjak mit jeweils sechs Toren beste THW-Werfer.
© dpa-infocom, dpa:220410-99-870647/3 (dpa)