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FischbachstraßeNeues Leben im Havaria-Gebäude

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Nach der Sanierung des Gebäudes eröffnet Özcan Polat mit seinem Partner Eren Yesil eine Autowerkstatt im ehemaligen Havaria-Haus: Das Gebäude wurde entkernt und neu gestaltet. (Fotos: Fratz)

BERGHEIM-QUADRATH-ICHENDORF – Seit Jahren stand das denkmalgeschützte Gebäude an der Fischbachstraße leer und war vom Verfall bedroht. Seit einem Jahr ist in und um das Gebäude wieder neues Leben erwacht. Özcan Polat und Eren Yesil hatten Grundstück und Gebäude erworben und in den vergangenen zwölf Monaten eifrig gewerkelt. Deutlich sichtbar wurden die Arbeiten für die Quadrath-Ichendorfer, als per Sandstrahl die zahlreichen Farbschichten der Fassade entfernt wurden und der originale Ziegelstein wieder zum Vorschein kam.

Aber auch im Innern des lang gestreckten Gebäuderiegels haben die beiden Freunde auf mehr als 2000 Quadratmetern Hand angelegt. Das Gebäude wurde entkernt und zu einer Autowerkstatt umgebaut, mit einer Halle für Wagenpflege von Hand, einer Werkstatt mit vier Arbeitsbühnen und großzügigem Kundenbereich und Büroflächen.

Den Plan, das Angebot um Karosseriereparatur zu erweitern, können die Unternehmer zu ihrem Bedauern nicht umsetzen. Lärm und Emissionen durch die Lackiererei hatte der Bebauungsplan in dem Mischgebiet, in dem ein kleines Wohnbaugebiet vorgesehen ist, nicht zugelassen.

Für die Wagenwäsche wird gereinigtes Regenwasser vom Dach genutzt. In einer unterirdischen Zisterne unter dem großen Parkplatz wird das Wasser umweltfreundlich bevorratet. Aus den derzeit sechs Mitarbeitern, die am alten Standort im Technologiepark, dem ehemaligen Panzerwerk, tätig waren, sollen zum Start 20 werden, später sieht Polat den Betrieb gerüstet für bis zu 30 Mitarbeiter in Werkstatt und Büro. Dazu musste das Inhaber-Duo einen Millionenbetrag in die Hand nehmen für das 8000 Quadratmeter messende Grundstück, das Gebäude und die Sanierung. „Das geht nur mit viel Vertrauen“, sagt Polat. Seit 2007 betreibt der 34 Jahre alte Kfz-Meister mit seinem fast gleichaltrigen Kompagnon die Autowerkstatt „Öz und Er“. Als Kinder haben sie schon zusammen gespielt, später zusammen beim 1. FC Quadrath-Ichendorf gekickt und sind bis heute Freunde geblieben. Schon die Familien ihrer Eltern kannten sich und wohnten bis zum Aufbruch nach Deutschland in den sechziger Jahren im selben Dorf in der Türkei.

Am Samstag, 2. Oktober, wird die Werkstatt um 8 Uhr erstmals die Türen öffnen und das Ergebnis der Renovierungsarbeiten präsentieren. Damit ist die Sanierung aber keineswegs abgeschlossen. Die Außenmauern müssen neu ausgefugt werden, und ein weiterer Trakt wird ausgebaut. Auch für einen Zweiradhändler (Polat: „Der würde gut zu uns passen!“) ist noch Platz in den weitläufigen Hallen vorhanden.