RODERATH. Flair und Atmosphäre stimmten - lediglich das Wetter ließ beim Zuchtwochenende und Vereinstag des Islandpferde Reitervereins Nordeifel (IPN) auf der Reitanlage in Roderath zu wünschen übrig: Wie so oft bei einer solchen Veranstaltung regnete es mal wieder. Allerdings: Der Brenn- und Eintragungstermin des Rheinischen Pferdestammbuches sowie die Fohlenmaterialprüfung in Verbindung mit einer Jungpferdebeurteilung war schon Ende vergangenen Jahres festgelegt worden. Gleichzeitig wurde auch das 30-jährige Bestehen des Vereins gefeiert.
Aber richtige Pferdesportler kennen kein Wetter. Warm verpackt in Regenkleidung und Stiefel führten die Reiter die Stuten mit ihren Fohlen im Ring nach den Richtlinien für Islandpferde vor. 90 Fohlen wurden an zwei Tagen von Teilnehmern, die nicht nur aus dem Kreis Euskirchen kamen, vorgeführt und von der Richterin des IPZV (Islandpferde-Zuchtverein) Heidi Schwörer bewertet. Für das beste Stut- und Hengstfohlen gab es Sachpreise. Eine Benotung über acht Punkte ist etwas Besonderes, erklärte Birgit Poensgen, die Pressewartin des IPN. Bewertet wurden unter anderem Interieur / Typ, Exterieur und Gang.
Gleichzeitig legte Ulrich Dollbaum die Brenneisen ins Feuer: Nach der Bewertung wurden die Fohlen gebrannt. Obwohl das Eisen zum Brennen rot glühend ist, beschert es dem Fohlen nur eine Schrecksekunde. Einige Halter entschieden sich, ihr Fohlen nicht brennen, sondern mit einem Chip ausstatten zu lassen.
Beste Fohlen
ausgezeichnet
Das beste Stutfohlen des Rheinischen Pferdestammbuches wurde von Heinz-Hubert Wilkens aus Marmagen gezogen. Vater des Stutfohlens Freisting von Marmagen ist Fáni frá Hafsteinsstööur aus dem Besitz von Karly Zingsheim aus Blankenheimerdorf. Das beste Hengstfohlen, das am Samstag bewertet wurde, gehört Gabriele Peters aus Blankenheim. Väterliche Abstammung ist Neisti frá Prestsbakka. Die beste Bewertung bei der sonntäglichen Materialprüfung erreichte das Hengstfohlen Stjardni von Klaus Robert Reich aus Overath. Beim besten Stutfohlen hatte der Züchter Heinz Hubert Wilkens aus Marmagen wie schon bei der Eintragung ins Rheinische Pferdestammbuch die Nase vorn.
Zusätzlich fand der Vereinstag statt für Mitglieder, Freunde Gönner und Gäste. Geboten wurden Aktivitäten auf der Ovalbahn, Flohmarkt und Kinderanimation. Außerdem wurden ein gemeinsamer Ausritt durch die herbstliche Eifellandschaft angeboten, eine Verkaufspferdeschau sowie eine Jungpferdebasisprüfung.
Eigentlich sollte pünktlich zum Jubiläum die Reitbahn um 50 auf 300 Meter erweitert sein, aber derzeit läuft der Bauantrag für die Erweiterung noch. Mit der Erweiterung sind wir wieder in der Lage, nationale und übernationale Turniere zu veranstalten, so Poensgen. Außerdem bewirbt der Verein sich um die Austragung der Deutschen Jugendmeisterschaft in zwei Jahren. Auch der IPN, so Poensgen, habe erfolgreichen Nachwuchs. Eine Deutsche Meisterschaft ist etwas ganz anderes als ein Turnier, schwärmte Poensgen.