ZÜLPICH. Als die Zülpicher Firma „Cerestar“ am 31. Dezember 2001 ihre Produktion einstellte, konnten die damals 36 Mitarbeiter immer noch nicht verstehen, warum das Management - der Weizenstärke-Hersteller „Cerestar“ gehörte zu dem italienisch-französischen Konzern „Eridania Beghin-Say“ - die Schließung des römerstädtischen Werkes beschlossen hatte.

Doch die Entscheidung war unwiderruflich, seitdem standen auf dem rund 36 000 Quadatmeter großen Gelände im Zülpicher Industrie- und Gewerbegebiet die Räder still.

Auf dem Nachbargrundstück von „Cerestar“ an der Industriestraße ist seit langem die Straßen- und Tiefbau GmbH Paffendorf ansässig. Und Katharina Paffendorf, die zusammen mit ihrem Mann deren Geschäfte führt, dachte öfter daran, was man wohl mit dem nun verwaisten „Gerestar“-Grundstück anfangen könnte. Vielleicht kaufen?

„Eigentlich war das gar nicht so ernst gemeint“, erinnert sich Katharina Paffendorf im Gespräch mit der Rundschau an ihre ersten Überlegungen. Doch die erste, noch sehr vage Idee, das Gelände samt darauf befindlichen Gebäuden, Hallen und Silos zu erwerben und weiter zu entwickeln, habe immer konkretere Formen angenommen. Zumal, als sie mit Monika Kessel von der Flamersheimer Zimmerei Holzbau Kessel darüber sprach und gleich Unterstützung fand.

Schließlich machten sich die Beiden vor ein paar Monaten auf den Weg nach Krefeld, um in dieser Sache beim Eigentümer vorzusprechen. Nach einigen Gesprächsrunden kam man sich näher und näher, letztendlich war ein Kaufvertrag unterschriftsreif. „Über die Summe möchte ich nichts sagen“, so Katharina Paffendorf.“

Betrieb sauber

hinterlassen

Doch seither steckte die Gewerbepark Zülpich GmbH (GPZ), deren Geschäftsführerinnen Monika Kessel und Katharina Paffendorf sind, rund eine Million Euro in das ehemalige „Cerestar“-Gelände.

Wege, Straßen, Grünflächen und Plätze wurden erneuert, Kanäle, Wasser- oder Stromleitungen saniert oder neu gelegt, Hallen renoviert und gebaut, die Maschinen abgebaut und entsorgt. Paffendorf: „Ich muss einfach einmal erwähnen, wie sauber und aufgeräumt die Cerestar-Mitarbeiter den Betrieb zurück gelassen haben.“ Alles sei noch sehr gut in Schuss gewesen. Mittlerweile hat die GPZ schon drei Firmen in ihrem neuen Gewerbepark ansiedeln können. 80 neue Arbeitsplätze sind so bisher entstanden. Da wäre einmal der Saat- und Getreide-Landhandel (SGL) aus Gymnich, der sich in Zülpich ein zweites Standbein verschafft hat und der die vorhandenen Silos optimal nutzen kann. Der zweite Betrieb ist die SSS, eine Energietechnik- und Tochterfirma der RWE, dann als drittes die Transportgesellschaft Tolbiac GmbH, die auf rund 3500 Quadratmeter angesiedelt ist und bereits eine neue, große Werkstatthalle mit modernster Technik in Betrieb hat.

Noch bietet der Gewerbepark Platz für weitere Firmen. „Wir setzen auf langfristige Zusammenarbeit“, betonen die Geschäftsführerinnen.

Interessenten können Näheres erfahren unter Telefon (0 22 52) 42 31.