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Eifeler Mädels feierten „ihr“ Fußball-Fest

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MARMAGEN / KÖLN. Man muss die Feste feiern wie sie fallen. Und fallen sie auf einem Montag, wird eben am Montag gefeiert. Im Müngersdorfer Stadion - RheinEnergieStadion, wie Kölns gute Fußball-Stube getauft wurde - gab es endlich wieder was zu feiern. Das kölsche Fußballvolk feierte noch mal Rosenmontag, der FC hatte die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus geschafft: Die Fete in Rot und Weiß - Schmähgesänge Richtung Leverkusen inklusive - wurde gestartet.

Diese Party war für 33 junge Eifeler Fußballerinnen nur „Zugabe“. Die C-Jugend-Kickerinnen der SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim und der SG Dahlem / Schmidtheim hatten schon vor der Partie des FC gegen St. Pauli ihren großen Auftritt. Pünktlich um 18 Uhr pfiff Schiedsrichter Reiner Berlingen aus Blankenheimerdorf (Assistentinnen: Sarah Weber und Bianca Klein) das Kreisligaspiel in der Kölner Arena an.

Für die jungen Eifeler Fußballerinnen erfüllte sich der Traum, in einer großen Arena spielen zu dürfen. Bis Montagmorgen war aber Zittern angesagt. Nach den Regenfällen vom Wochenende musste der Platzwart den „heiligen“ Rasen für das Spiel freigeben. Um 9.20 Uhr erhielt Marmagens Coach Rainer Breinig die erlösende Nachricht: Es kann gespielt werden.

Gemeinsam fuhren die beiden Mannschaften mit dem Bus nach Köln, kurz nach 17 Uhr bezogen sie ihre Umkleidekabinen. Im gleichen Trakt der Großbaustelle Müngersdorf waren auch später die Profis untergebracht - nicht weniger spartanisch als die Eifeler Mädchen. Kleiner Wermutstropfen: Es gab keinen Whirlpool. In den hätten die jungen Spielerinnen ihre Trainer nach dem Anpfiff doch so gerne geworfen.

Um 17.30 Uhr war der große Moment gekommen: Die Mannschaften liefen ins Stadion, um sich dort - ganz wie die Profis - warm zu machen. Hier beruhigte sich der Puls der Mädchen schnell. „Es ist gar nicht so erschlagend, wie es im Fernsehen aussieht“, kommentierten die 11- bis 14-Jährigen ganz professionell.

So zeigten sie dann auch nach dem Anpfiff kein Nervenflattern und gingen konzentriert zu Werke, was natürlich die Trainer Rainer Breinig und Winfried Pohl freute. Svenja Grünter ging mit der Situation ganz abgeklärt um. Die Sportfreunde-Spielerin erzielte nach fünf Minuten das 1:0. Sieben Minuten später schlugen die Dahlemerinnen in Person von Vicky Seeger zurück: Sie erzielte den Ausgleich und drei Minuten vor der Pause die Führung für ihre Mannschaft. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff schlug Seeger erneut zu: 3:1 für Dahlem / Schmidtheim.

In der 51. und 59. Minute schafften Kerstin Arndt und Jessica Hofmann noch den Ausgleich für die Sportfreunde. „Dieses Spiel hätte auch keinen Sieger verdient gehabt“, waren sich alle Beteiligten nach dem Abpfiff einig.

Von vielen Menschen wurden die Mädels gefeiert. Während das Stadion beim Anpfiff noch spärlich besetzt war, war die Südtribüne - Stammplatz der FC-Fans - vor der Halbzeit voll besetzt. Und die Fans feierten die Mädchen. Es gab immer wieder Szenenapplaus, es wurde getrötet und gesungen. Bis zum Schlusspfiff war die Arena mit etwa 15 000 Menschen gefüllt. Für die Mädchen ein unvergessliches Erlebnis, nach dem Spiel eine Ehrenrunde zu drehen.

Ein Profi hat sich bei den Mädchen aber richtig unbeliebt gemacht. Er habe, so Breinig, nach einer gelungenen Szene gesagt: „Junge, hast du gut gemacht!“ Und das können die Mädels nun gar nicht verknusen.

Auf der Tribüne verfolgten die Eifeler das Spiel und feierten bis in die Nacht den Aufstieg. Die Schulen hatten im Vorfeld Verständnis angekündigt: Es gab Hausaufgabenfrei, Klassenarbeiten wurden verschoben und wenn gestern einige Mädchen mit sehr kleinen Augen im Unterricht saßen, drückte man ein Auge zu.

SG Marmagen-Nettersheim: Jasmin Emons, Annabell Gerasch, Svenja Grünter, Britta Helmich, Jessica Hofmann, Daniela Kremer, Miriam Kreutz, Kerstin Arndt, Christina Billig, Tanja Leesch, Anika Leesch, Maria Lang, Sara Larres, Lisa Larres, Corinna Salentin, Julia Schöneberger, Julia Wassong.

SG Dahlem / Schmidtheim: Bianca Fritze, Christina Gier, Charlotte Hütter, Joana Hippe, Nicole Jansen, Julia Kinnen, Kathrin Kinnen, Rebecca Klinkhammer, Jannifer Kunze, Ramona Lorse, Jeanette Schwiemann, Vicky Seeger, Anna Zorn, Jana Sieberath, Cindy Igelmund und Denise Straubitz.