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Dreifachschützin Bühl vor EM: Können geiles Turnier spielen

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Herzogenaurach – Klara Bühl war bester Laune, als sie mit den deutschen Fußball-Frauen nach der gelungenen EM-Generalprobe ins Vorbereitungscamp in Herzogenaurach zurückkehrte.

Der Dreierpack beim 7:0 (2:0) gegen die Schweiz am Vorabend in Erfurt steigerte bei der 21 Jahre alten Offensivspielerin noch einmal die Vorfreude auf die Europameisterschaft vom 6. bis 31. Juli in England. „Ich freue mich, wenn ich der Mannschaft so helfen kann. Und natürlich tut es auch mir gut und gibt Selbstvertrauen”, sagte Bühl und fügte hinzu: „Auch die Mannschaft hat gezeigt, welche Qualitäten und welches Potenzial sie hat. Wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn wir den weitergehen, mache ich mir keine Sorgen, dass wir ein geiles Turnier spielen.”

Mit dem starken Auftritt in ihrem 24. Länderspiel empfahl sich die Offensivspielerin vom deutschen Vizemeister FC Bayern München nachdrücklich für eine tragende Rolle bei der EURO, wo die DFB-Auswahl in der Vorrunde auf Dänemark, Spanien und Finnland trifft. „Die Trainerin weiß, welche Stärken und Schwächen ich habe und was ich dem Team geben kann”, betonte Bühl. „Sie ist gereift und will jetzt mehr Verantwortung übernehmen. Das macht sie auf dem Platz und abseits davon”, lobte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.

Das war zuletzt nicht immer so. Nachdem Bühl bei der WM 2019 erstmals international auf sich aufmerksam gemacht hatte, war es ruhiger um sie geworden. Viele kleinere und größere Verletzungen warfen sie immer wieder zurück, hinzu kamen Anlaufschwierigkeiten nach ihrem Wechsel vom SC Freiburg zum FC Bayern im Sommer 2020. „Ich glaube, dass Klara jetzt die Frische hat, die sie eine Zeit lang nicht hatte”, sagte Voss-Tecklenburg. „Sie hat sehr an sich gearbeitet, fühlt sich wohl, gesund und stabil.”

Mit neurozentriertem Training zum Erfolg

Ein wichtiger Baustein ist Bühls Zusammenarbeit mit Jan-Ingwer Callsen-Bracker auf dem Gebiet des neurozentrierten Trainings. Dabei geht es vornehmlich um die Optimierung von Bewegungsabläufen und des Körpergefühls. „Ich arbeite fast täglich mit ihm zusammen, das hilft mir sehr”, berichtete Bühl. „Es geht darum, den eigenen Körper noch einmal auf eine andere Art und Weise kennenzulernen. Als Leistungssportler ist das enorm wichtig. Ich bin froh, dass ich fit bin. Er trägt viel dazu bei.”

In der momentanen Verfassung dürfte Bühl auf der linken Außenbahn gesetzt sein. Noch wichtiger aus Sicht der Bundestrainerin ist jedoch, dass die gesamte Mannschaft gut drauf ist. „Wir haben einen sehr ausgeglichenen Kader und sind gut aufgestellt für die EM”, befand Voss-Tecklenburg und äußerte für den Endrundenauftakt am 8. Juli den Wunsch: „Hoffentlich nehmen wir viele gute Dinge, die wir gesehen haben, mit in die EM. Das Spiel gegen Dänemark wird der Schlüssel für das Turnier sein.”

© dpa-infocom, dpa:220625-99-796813/2 (dpa)