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Drach-Prozess: Polizeibeamter schildert Rettung von Boten

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Köln – Im Strafprozess gegen Reemtsma-Entführer Thomas Drach sind am Montag Polizeibeamte zu einem Raubüberfall im März 2019 am Flughafen Köln/Bonn vernommen worden. Bei der Drach zur Last gelegten Tat war auch ein Geldbote angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Drachs Mitangeklagter soll laut Anklage Fahrer des Fluchtwagens gewesen sein.

Ein Beamter, der mit einem Kollegen wenig später als erster am Tatort eingetroffen war, berichtete von einer Schusswunde am Oberschenkel eines Geldboten. Er habe sofort Hilfe geleistet und dem Verletzten ein Tourniquet, ein Hilfsmittel zum Abbinden von Blutgefäßen, angelegt. „Ich war im Wesentlichen damit beschäftigt, das Leben des Wachmanns zu retten”, sagte der 47-Jährige. Laut Anklage konnte das Leben des Geldboten später nur durch eine Notoperation gerettet werden.

Die beiden anderen Polizisten berichteten dem Gericht über die weiteren Maßnahmen vor Ort, wie die Sicherung von Handyvideos von Passanten, die Teile des Überfalls gefilmt haben sollen, sowie über die weitere Spurensicherung. Dabei sei auch eine verschossene Patrone unter dem Geldtransporter gefunden worden.

Neben dem Überfall am Flughafen Köln/Bonn werden Drach noch drei weitere Raubüberfälle auf Geldtransporter in Köln, Frankfurt am Main sowie im hessischen Limburg zur Last gelegt. Neben besonders schweren Raubes lautet die Anklage ferner auf versuchten Mord, da Drach bei zwei Überfällen Geldboten angeschossen haben soll.

Drach erlangte traurige Bekanntheit, nachdem er 1996 den Erben eines Hamburger Tabakkonzerns entführt und erst nach der Zahlung von Lösegeld wieder freigelassen hatte. Für die Tat war Drach zu vierzehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

© dpa-infocom, dpa:220501-99-118432/3 (dpa)