Gestern Abend in der „Bay-

Arena“: Tausende Fans feuern die dort beheimatete Werkself aus Leverkusen an. Im Tor des Bundesliga-Spitzenreiters von Bayer 04-Trainer Jupp Heynckes : der 19-jährige Fabian Giefer aus Freilingen, der seine Bundesliga-Premiere gab. Da Nationaltorwart René Adler das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt aufgrund einer Augenentzündung nicht hüten konnte und die etatmäßige Nummer zwei, Benedikt Fernandez , sich nach einem Meniskus-Eingriff noch im Aufbautraining befand, konnte Fabian Giefer gestern Abend in der Partie seine Bundesliga-Premiere feiern.

Unter den Fans waren natürlich die überglücklichen Eltern Reiner und Petra , die zusammen mit Fabians Brüdern Florian und Felix im Stadion mitfieberten. „Noch sind wir ganz ruhig“, sagte gestern Fabians Mutter Petra vor dem Anpfiff.

Am Mittwochabend, als beide Eltern zu Gast beim Training in Leverkusen waren, wurde Fabian bereits „vorgewarnt“, dass er gegen Frankfurt im Kasten stehe. Die freudige Nachricht erzählte er gleich seiner Familie. „Natürlich haben wir uns riesig für ihn gefreut“, stimmten die Eltern überein. „Ich hoffe, dass er wieder gesund aus dem Spiel kommt“, macht sich Mutter Petra mehr über das Wohl ihres Sohnemannes sorgen.

Kurz nach 17 Uhr machte sich der Eifeler Tross auf den Weg nach Leverkusen. „Wir wollen pünktlich zum Aufwärmen im Stadion sein“, sagte Vater Reiner, der selbst in seiner aktiven Fußballerzeit als Torhüter zwischen den Pfosten stand. Fabian konnte seinen Eltern VIP-Karten besorgen. „Wenn wir nicht zu aufgeregt sind, wollen wir noch eine Kleinigkeit vor dem Spiel essen.“

Fabian ist Familienmensch geblieben. Nicht nur darauf sind die Eltern besonders stolz. „Er ist am Boden geblieben.“ Kontakte und Beziehungen zu seinen Freunden in der Eifel sind ihm wichtig.

Das kann auch Ludwig Fink , Jugendleiter bei TuRa Lommersdorf, bestätigen: „Hin und wieder kommt uns Fabian bei Spielen besuchen.“ Fink trainierte Fabian in der E- und D-Jugend. Dort hat er aber nicht nur im Tor gestanden. Seine Karriere begann auf dem Feld. „Er war ein hervorragender Feldspieler, ein typischer Allrounder, der durch seine Körpergröße hervor stach.“ Fink drückte die Daumen: „Er ist Kumpel geblieben.“

Extra einen Glücksbringer hat Mutter Petra nicht mitgenommen. „Ich trage Fabian immer im Herzen.“ Froh sind Giefers auch, dass Leverkusens Abwehrchef Sami Hyypiä dabei sein sollte. „Fabian mag ihn sehr. Er wird ihm hoffentlich die nötige Sicherheit geben.“

Eike Immel habe damals mit 17 Jahren gegen die Bayern gespielt und es gebe viele weitere Beispiele dieser Art, sagte Bayer-Coach Jupp Heynckes. „Ich habe volles Vertrauen zu Fabian. Er hat bisher für seine Chance hart gearbeitet und jetzt muss er sie beim Schopfe packen.“

Mutter Petra hatte für gestern Abend aber auch ein wenig Bedenken: „Als Torwart kannst du Held oder Loser sein.“ Nur Schwester Katharina musste gestern daheim bleiben. Vor einigen Wochen machte sie mit dem kleinen Jakob Fabian zum Onkel.