Der deutsche Musikproduzent Dieter Bohlen äußert den Wunsch, für Friedrich Merz das zu sein, was Elon Musk für Donald Trump war. Wir spinnen den Gedanken einmal weiter.
Dieter Bohlen als Elon MuskWie ein deutsches Kabinett nach Trumps Vorbild aussehen könnte
Dieter Bohlen – das hat er der „Bild“ gesagt – will für Friedrich Merz einmal das werden, was Elon Musk für Trump ist. Gott sei Dank! Der deutsche Trump will er also nicht werden! Dabei ist er dem deutlich näher als Elon Musk, nicht nur was das Sparbuch angeht. Wie Trump kommt Bohlen aus dem Realtiy-TV. Wie er hat er hier eine verbale Vulgarität perfektioniert, die ihn zum Traum aller Anti-Establishment-Wähler macht.
Ein Dealmaker ist Bohlen wohl auch. Vor zwei Jahren jedenfalls hatte er gefordert, dass man sich mit Putin einfach „vernünftig an einen Tisch“ setzen solle. Tino Chrupalla jubelte damals am lautesten über das mutige Bekenntnis zum AfD-Standpunkt. In einem Wort: Man kann froh sein, dass Bohlen sich jetzt zur CDU bekennt. Und nicht Alice Weidel die Kanzlerkandidatur streitig macht. Einmal kräftig durchatmen, bitte!
Sehr wahrscheinlich wäre Bohlens Durchmarsch im Kanzleramt natürlich eh nicht. Der deutsche Polit-Betrieb funktioniert anders als der amerikanische – einerseits. Andererseits schwappt jede verrückte US-Idee irgendwann zu uns rüber: Halloween, BBQ, David Hasselhoff. Man darf den Gedanken also ruhig durchspielen: Wen würde ein trumpistischer Kanzler in sein Kabinett berufen?
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Vorbilder aus dem deutschen Fernsehen
Gute Entsprechungen findet man gar nicht so leicht. Na klar, Trump wählt Kandidaten, die er aus dem Fernsehen kennt. Barbara Salesch wäre als Justizministerin gesetzt. Als solche aber wäre sie kaum mehr als ein freundliches Kuriosum. Schließlich hat die TV-Richterin noch nie eine Wahlkampfspende von Trump erhalten – um dann auf Steuerermittlungen gegen ihn zu verzichten. Im Gegensatz zu Pam Bondi, Trumps wirklicher Wahl. Wir haben auch keinen Nachrichtenmann, der sich mit einem Kreuzfahrer-Tattoo als diplomatisch sensibler Verteidigungsminister qualifiziert – so wie Trumps Kandidat Pete Hegseth.
US-Bildungsministerin soll Linda McMahon werden, eine Milliardärin, die im Vorstand von Trumps eigener Firma sitzt, der Muttergesellschaft des Twitter-Klons Truth Social. Immerhin: McMahon hat auf Lehramt studiert. Statt zu unterrichten, hat sie allerdings Karriere als Chefin der World Wrestling Entertainment gemacht. Das ist der größten Schaukampf-Veranstalter der Welt. Schulhofschlägereien könnten unter ihr ein völlig neues Niveau erreichen
Als Gesundheitsminister wünscht Trump sich Robert F. Kennedy Jr.. Der Neffe von John F. Kennedy prahlt damit, dass er überfahrene Bären von der Straße sammelt und einen gestrandeten Wal mit der Kettensäge enthauptet hat. In der Pandemie warf er Bill Gates vor, Mikrochips in Impfstoffen zu verstecken.
Verschwörungen und Nekrophilie
Verschwörungsglaube und Nekrophilie, verbunden mit politischem Adel: Für dieses Potpourri müsste man in Deutschland Attila Hildmann, Gunther von Hagens und Heinrich XIII. Prinz Reuß schon als Troika nominieren – und hätte immer noch kein Pendant für den Wurm, von dem Kennedy Jr. behauptet, er habe ihm dereinst das Gehirn angenagt.
Eins gibts allerdings auch in Deutschland: die Idee, dass Wirtschaftsbosse die besseren Politiker sind. Dass Ausgleich was für Schwächlinge ist und es nur den nötigen Egoismus braucht, um ein Land voranzubringen. Vielleicht passt Bohlen mit dieser Idee ja wirklich ganz gut zum Kanzlerkandidaten mit dem Privatflugzeug. Friedrich Merz soll ihn schon angerufen haben.