Achtung Fettnäpfchen!Diese Gesten sollte man sich auf Reisen besser verkneifen

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Victory Zeichen

Gesten, die bei uns positiv konnotiert sind, können andernorts eine ganz andere – und im Zweifel negative – Bedeutung haben.

Köln – Wer die Sprache des Urlaubslandes nicht beherrscht, der greift ja gerne mal zur Gestik, um sich mit Händen und Füßen verständlich zu machen. Doch das kann gehörig nach hinten losgehen, denn so manches Fettnäpfchen wartet nur darauf, dass ahnungslose Urlauber hineintreten. Selbst gut gemeinte Gesten können woanders völlig andere Bedeutungen haben. Das sind die größten Fettnäpfchen.

Daumen hoch

Wenn das Essen im Restaurant so richtig lecker war und der Wirt fragt, wie es geschmeckt habe, geht bei uns schnell mal der Daumen senkrecht in die Höhe. Doch eine Faust mit nach oben ausgestrecktem Daumen kommt nicht überall gut an, schon gar nicht, wenn die Hand wie beim Trampen auf- und abbewegt wird. In manchen afrikanischen Ländern wie Nigeria, im Mittleren Osten, aber auch in einigen Mittelmeerregionen kann das als obszöne Beleidigung aufgefasst werden.

Victory- oder Peace-Zeichen

Wenn der Zeige- und der Mittelfinger zu einem V ausgestreckt werden, wird das in den westlichen Industrieländern als Victory-Zeichen (engl. victory: Sieg) oder als Peace-Zeichen (engl. peace: Frieden) verstanden. In Japan, Taiwan oder Südkorea posiert man so auch gerne mal auf Fotos. Dann soll diese Geste einfach nur das Lächeln unterstreichen. Wichtig ist allerdings, darauf zu achten, dass der Handrücken nicht nach außen zum Gegenüber zeigt, denn das Zeichen kennt man in Ländern wie Großbritannien und Australien als heftige Beleidigungsgeste.

Fingerkreis

Zusammengeführte Fingerspitzen (hier bei Donald Trump) heißen nicht in allem Ländern dasselbe.

Wenn sich die Spitzen von Daumen und Zeigefinger berühren und so ein Kreiszeichen entsteht, bedeutet das bei uns „spitze“ oder „vorzüglich“. Auf jeden Fall ist dieses Zeichen positiv besetzt. Ganz anders in einigen Ländern Südeuropas wie etwa Spanien, aber auch in Lateinamerika. Denn dort kommt es unserem ausgestreckten Mittelfinger gleich, der ja nun alles andere als nett gemeint ist.

Zeigefinger an die Stirn

Wer bei uns mit der Spitze seines Zeigefingers an die eigene Stirn tippt, zeigt seinem Gegenüber einen Vogel. „Bei dir piept’s ja“ oder „Du spinnst doch“ könnte man auch sagen. Mit dieser Bedeutung kennt man das Zeichen auch in anderen Ländern, sodass man im Urlaub lieber darauf verzichten sollte. In den USA bedeutet diese Geste allerdings das genaue Gegenteil. Schlaue Bemerkungen und intelligente Gedanken werden dort auf diese Art positiv kommentiert.

Auf Personen zeigen

Mit nacktem Finger zeigt man nicht auf angezogene Menschen, heißt es bei uns. Das sollte man auch im Urlaub beherzigen, denn dieser Fingerzeig wird vielerorts als Respektlosigkeit aufgefasst. Vor allem in Thailand sollte man tunlichst darauf verzichten. In Afrika kann das Zeigen einer Verfluchung oder Verhexung gleichkommen, was in einigen Landstrichen noch sehr ernst genommen wird.

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Willkommensküsschen

Bei uns geben sich Familienmitglieder, Freunde oder auch gute Bekannte durchaus schon mal ein Willkommensküsschen auf die Wange. In asiatischen oder auch islamischen Ländern kann das den Geküssten zumindest in Verlegenheit bringen – vor allem dann, wenn der Kuss auch noch in aller Öffentlichkeit erfolgt. In Indien, Indonesien und Malaysia steht darauf sogar Gefängnis. In den Tourismusgebieten ist man in dieser Hinsicht so einiges gewohnt, doch abseits der großen Hotels und Ressorts sollte man sich das Küssen in der Öffentlichkeit lieber verkneifen.

Kinder tätscheln

Kindern tätschelt man bei uns gerne mal den Kopf. Das ist eine freundliche Geste, die Wohlwollen oder Verbundenheit ausdrücken soll. Ganz anders in Thailand und anderen asiatischen Ländern. Dort sollte man das unterlassen, denn der Kopf gilt als Sitz der Seele und ist somit aus religiösen Gründen tabu.

Fotografieren

Ein Foto ist mit dem Handy heutzutage schnell gemacht. Doch wer Menschen ablichten möchte, sollte diese zumindest vorher fragen. Vor allem in islamischen Ländern wird es nicht gerne gesehen, wenn Touristen einfach so einheimische Frauen fotografieren. Auch Polizisten und Militärangehörige tauchen nicht gern auf Bildern auf. Vielerorts weisen Schilder auch ausdrücklich auf ein Fotografierverbot hin, so wie etwa in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. In nicht wenigen Ländern der Welt gehen zudem Nacktfotos in der Öffentlichkeit gar nicht. Vor allem aber in Tempelanlagen und religiösen Einrichtungen sollte man darauf lieber verzichten.

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