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Schlechte Nachrichten für die UkrainePläne durchgesickert – und plötzlich schwärmt Putin von Trump und Schröder

Lesezeit 4 Minuten
Kremlchef Wladimir Putin hat nach dem Wahlsieg von Donald Trump zunächst geschwiegen. Nun lobte der Kremlchef den Republikaner in höchsten Tönen. (Archivbild)

Kremlchef Wladimir Putin hat nach dem Wahlsieg von Donald Trump zunächst geschwiegen. Nun lobte der Kremlchef den Republikaner in höchsten Tönen. (Archivbild)

Erst wollte er nicht gratulieren – nachdem Trumps Pläne durchsickern, lobt Putin den neuen US-Präsidenten und seine Männlichkeit dann doch.

Lange hat Kremlchef Wladimir Putin nach dem Wahlsieg von Donald Trump geschwiegen – und zunächst verkünden lassen, er plane nicht, dem Republikaner zu gratulieren. Wenig später sickerten dann die ersten Pläne Trumps für die Ukraine durch. Demnach will der neue US-Präsident Kiew sowohl zu Gebietsverzichten als auch zum Verzicht auf einen baldigen Nato-Beitritt drängen, das berichtete das „Wall Street Journal“.

Zwar solle die Ukraine durchaus weiterhin Unterstützung erhalten, diese solle aber vor allem aus Europa kommen, hieß es demnach aus dem Trump-Lager. „Das sollen die Polen, Deutschen, Briten und Franzosen machen“, lautete die klare Botschaft aus Mar-a-Lago.

Wladimir Putin ändert Kurs – und gratuliert Donald Trump doch

Putin dürfte die Meldung gefallen haben – am Donnerstagabend änderte er seinen Kurs und gratulierte Trump schließlich doch. Damit aber nicht genug: Der Kremlchef schwärmte plötzlich regelrecht vom neuen, alten US-Präsidenten. Trump habe sich als ein „echter“ und „mutiger Mann“ erwiesen, befand der Kremlchef mit Blick auf das Attentat auf den Republikaner im Wahlkampf.

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Trumps Äußerungen zur Ukraine verdienten „zumindest Aufmerksamkeit“, erklärte Putin, der bei seinem Auftritt beim Valdai Diskussionsforum laut Angaben russischer Medien rund vier Stunden lang gesprochen hatte.

Wladimir Putin über Donald Trump: „Ein echter, mutiger Mann“

In seiner ersten Amtszeit sei Trump „von allen Seiten verfolgt worden“, führte Putin aus und erklärte sich schließlich zu einem Gespräch mit dem Amerikaner bereit. „Wenn jemand den Kontakt wieder aufnehmen will, dann stört mich das nicht. Ich bin bereit“, sagte Putin bei dem Forum in Sotschi. Es sei für ihn auch nicht „beschämend“, selbst den Kontakt zu Trump zu suchen, so der Kremlchef.

Kontakte Trumps nach Russland bestritt Putin derweil. „Sie haben nichts bewiesen, es gibt nichts“, sagte er über die entsprechenden Vorwürfe an Trump, es handele sich um „imaginäre Verbindungen“. Der künftige US-Präsident reagierte noch am selben Abend auf Putins Worte. „Ich denke, wir werden sprechen“, sagte Trump dem US-Sender NBC.

Kremlchef lobt Gerhard Schröder in höchsten Tönen

Putin schwärmte in Sotschi jedoch nicht nur von der „Männlichkeit“ Trumps, sondern lobte auch seine guten Beziehungen zum ehemaligen deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der für seinen freundlichen Kurs gegenüber Russland in Deutschland in die Kritik geraten ist. Schröder sei eine „erstaunliche Person“, befand Putin nun.

Der damalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammen mit Wladimir Putin bei einem Besuch des Kremlchefs in Berlin im Jahr 2005.

Gute Freunde: Der damalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammen mit Wladimir Putin bei einem Besuch des Kremlchefs in Berlin im Jahr 2005.

„Er hat seine eigene Meinung und formuliert sie frei“, zu Schröder habe er nach wie vor eine „sehr gute, persönliche Beziehung“, erklärte Putin – und lobte damit neben Trump einen weiteren westlichen Politiker, der sich stets für Gespräche mit Moskau und die Beachtung russischer Forderungen ausgesprochen hat.

Klare Ansage aus Russland: „Nicht auf Kurs wie vor 2022 zurückkehren“

Die Bedingungen des Kremls bleiben, auch das machte Putin überdeutlich, derweil unverändert. Russland werde nicht mehr auf einen Kurs „wie vor 2022“ zurückkehren, versicherte der Kremlchef. „Russland kann nicht als untergeordneter Staat existieren“, führte Putin aus.

„Wir sind zu Friedensgesprächen bereit, aber nicht auf der Grundlage eines ‚Oh, wir wollen das‘ der Ukraine, sondern auf der Grundlage der Realitäten … heute vor Ort“, erklärte der Kremlchef und unterstrich so erneut, dass er auch bei Trumps Bemühungen auf die russischen Gebietsgewinne und eine zukünftige Wehrlosigkeit der Ukraine beharren will.

US-Analysten: Putin versucht Donald Trump zu beeinflussen

„Der russische Präsident versucht, die Außenpolitik des designierten US-Präsidenten zu beeinflussen“, ordnete das amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) den Vorstoß Putins unterdessen ein.

„Putins Aussage lässt darauf schließen, dass Russland einen Neustart der Beziehungen zwischen den USA und Russland nur dann akzeptieren würde, wenn die USA ihre Sanktionen und Beschränkungen gegenüber Russland aufheben und ihre Unterstützung für die Ukraine einstellen würden – und zwar ausschließlich zu Bedingungen, die Russland zugutekommen“, schrieben die US-Analysten in ihrem Lagebericht.

„Er scheint anzunehmen, dass Trump dabei mitziehen wird“

Auch der russische Kremlgegner Garri Kasparow schlug in eine ähnliche Kerbe – Autokraten wie Putin wollten eine neue Weltordnung schaffen, „in der die Starken gegen die Schwachen kämpfen“, warnte Kasparow auf der Plattform X.

Der Kremlchef wolle eine Welt „voller Sklaven“ schaffen, „die unter den Großmächten aufgeteilt ist“, führte der ehemalige Schach-Weltmeister aus. „Putins Vorstellung von Frieden besteht darin, dass sich niemand gegen die russische Aggression wehrt – und er scheint anzunehmen, dass Trump dabei mitziehen wird.“