Der frühere US-Präsident Donald Trump hat am vergangenen Wochenende ein Flugzeug genutzt, das einst dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein gehörte, um zu mehreren Wahlkampfveranstaltungen zu fliegen. Zuvor war an Trumps eigentlichem Flugzeug, einer Boeing 757, ein Motorschaden aufgetreten.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat brauchte deshalb eine Ersatzmaschine – und entschied sich für den Gulfstream-G-550-Jet, der einst von Epstein genutzt worden war. Für die Dauer der Nutzung prangte auf dem Jet der Slogan „Trump 2024“, wie der „Guardian“ und der „Miami Herald“ berichten.

Donald Trump nutzt kurzzeitig ehemaligen Epstein-Jet

Nach Angaben des „Herald“ flog Trump von Bozeman (Montana) nach Jackson Hole (Wyoming) und dann nach Aspen (Colorado), bevor er mit dem Jet zu einer letzten Reise nach Denver aufbrach. Dort nahm Trump an einer Spendenaktion teil.

Dass Trump eine frühere Maschine von Epstein nutzt, hat in den amerikanischen sozialen Netzwerken für einigen Wirbel gesorgt. Beiträge zum Thema bekamen große Aufmerksamkeit und zigtausende Likes.

Die Trump-Kampagne gab derweil an, sie habe nichts von den früheren Besitzverhältnissen gewusst, bevor die Maschine nach den technischen Problemen bei Trumps Boeing bei der Private Jet Services Group, einem Anbieter von Charterjets, gemietet worden sei. „Wir haben durch die Medien von dem ehemaligen Besitzer erfahren“, erklärte ein Sprecher.

Trump-Lager will von Vorbesitzer nichts gewusst haben

Dem Herald zufolge hatte das Flugzeug dieselbe Seriennummer – N550GP – wie der Jet, der zuvor Epstein, Trumps ehemaligem Nachbarn in Palm Beach, gehört hatte. Aus den Flugdaten geht hervor, dass das Flugzeug jetzt der Threshold Aviation Group gehört, einem privaten Charterunternehmen mit Sitz im US-Bundesstaat Kalifornien.

Es handelt sich bei dem Flugzeug den Berichten zufolge jedoch nicht um die als „Lolita Express“ bekanntgewordene Maschine, die im Verfahren gegen Epstein wegen Menschenhandel und sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen eine große Rolle gespielt hatte.

Trump mietet alten Jet von Epstein – aber nicht den „Lolita Express“

Trump und Epstein kannten sich seit Jahrzehnten und wurden in den 1990er und frühen 2000er Jahren regelmäßig gemeinsam bei öffentlichen Veranstaltungen fotografiert. Bevor die Ermittlungen gegen Epstein publik wurden, hatte Trump seine Beziehung zu Epstein positiv hervorgehoben. „Ich kenne Jeff schon seit 15 Jahren, ein toller Kerl“, hatte Trump dem „New York Magazine“ im Jahr 2002 über Epstein gesagt.

Zwei Jahre später sollen die Geschäftsleute sich dann zerstritten haben, weil beide das gleiche Grundstück in Palm Beach erwerben wollten, berichtet der „Guardian“ weiter. Beweise dafür, dass Trump in eines von Epsteins Verbrechen verwickelt gewesen ist, gibt es nicht.

Donald Trump: „Seit 15 Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen“

Aus Flugunterlagen geht jedoch hervor, dass Trump zwischen 1993 und 1997 sechsmal mit Epsteins Flugzeugen geflogen ist. „Ich habe seit 15 Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen“, sagte der Republikaner im Jahr 2019 während seiner Amtszeit als US-Präsident vor Journalisten im Oval Office. „Ich war kein Fan von ihm, das kann ich Ihnen sagen.“

„Die Olympiade der Lügen“

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Von

David Schmitz

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Epstein, der sich zu diesem Zeitpunkt wegen der Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und Menschenhandels bereits in Untersuchungshaft befand, beging im gleichen Jahr schließlich Suizid. Der Fall Epstein hatte weltweites Aufsehen erregt. Der New Yorker Investmentbanker war gut vernetzt und zählte früher Prominente und hochrangige Politiker zu seinen Bekannten und Freunden. (das)