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Streit um offene ZollkostenTrump-Sprecherin warnt Amazon-Chef: „Wäre ein feindlicher Akt“

Lesezeit 2 Minuten
Sprecherin Karoline Leavitt hält einen Artikel der Nachrichtenagentur Reuters von Ende 2021 mit einem Bild von Konzernchef Bezos in die Höhe.

Sprecherin Karoline Leavitt hält einen Artikel der Nachrichtenagentur Reuters von Ende 2021 mit einem Bild von Konzernchef Bezos in die Höhe.

Trump-Sprecherin Karoline Leavitt ermahnt einen „feindlichen und politischen Akt von Amazon“. Das Unternehmen reagiert sofort.

Ein Bericht der Internetplattform „Punchbowl News“ hat die US-Regierung dazu veranlasst, eine dringende Warnung in Richtung Amazon-Chef Jeff Bezos auszusprechen. Die Plattform hatte eine anonyme Quelle zitiert. Dessen Aussage: Amazon wolle seinen Kunden künftig direkt am Produkt anzeigen, um wie viel Trumps Zölle die Preise hochtreiben.

Trump-Sprecherin Karoline Leavitt mahnte deshalb am Dienstag in Washington, dass ein solches Offenlegen der Zollpolitik des US-Präsidenten ein „feindlicher und politischer Akt von Amazon“ wäre.

Amazon weist Vorwürfe: „Das wird nicht passieren“

Das Unternehmen von Tech-Milliardär Jeff Bezos wies die Angaben hingegen unmittelbar zurück und erklärte, solche Überlegungen seien nie beschlussreif gewesen. Amazon-Sprecher Tim Doyle dementierte den Bericht: „Das wurde nie genehmigt und das wird nicht passieren“, sagte Doyle.

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Die Idee sei intern zwar für bestimmte Produkte geprüft, aber dann verworfen worden. Zudem sei es nur um Überlegungen bei der Billigplattform „Amazon Haul“ gegangen, nicht um die Hauptseite. Trump hatte Anfang April hohe Zölle auf US-Importe aus zahlreichen Ländern verhängt, senkte die meisten aber später vorläufig auf zehn Prozent ab.

Amazon-Gründer Bezos hatte vor hundert Tagen mit anderen Tech-Milliardären an Trumps Amtseinführung teilgenommen. Seitdem kühlte das Verhältnis zwischen dem Präsidenten und einigen der Konzernchefs aber ab. So versuchte Meta-Chef Mark Zuckerberg vergeblich, Trump von einem Kartellverfahren abzuhalten.

Trump-Sprecherin Karoline Leavitt über Amazon: „Partnerschaft mit chinesischer Propagandaeinheit“

Präsidentensprecherin Leavitt ging in ihrer Kritik an Amazon noch weiter. Sie warf dem Unternehmen vor, „eine Partnerschaft mit einer chinesischen Propagandaeinheit unterzeichnet“ zu haben. Sie hielt dabei einen Artikel der Nachrichtenagentur Reuters von Ende 2021 mit einem Bild von Konzernchef Bezos in die Höhe.

Reuters zufolge war Amazon damals eine Partnerschaft mit den chinesischen Behörden eingegangen. Damit sollte ein Internetportal für Bücher von chinesischen Regierungsmitgliedern geschaffen werden, in erster Linie für Präsident Xi Jinping.

Mit China liefert Trump einen regelrechten Handelskrieg, mit US-Aufschlägen von 145 Prozent für die meisten Produkte. China verhängte Gegenzölle auf US-Importe in Höhe von 125 Prozent. (oke/afp)