AboAbonnieren

Kommentar zur KHKTKölns Kardinal Woelki hat ein großes Problem

Lesezeit 2 Minuten
20220427_tb_KHKT_016

Das Eingangsschild der Kölner Hochschule für Katholische Theologie 

Köln – Köln, wir haben ein Problem. In außergewöhnlich schroffer Form untersagt NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes die weitere Priesterausbildung an der vom Erzbistum Köln getragenen Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) – und das Erzbistum verweist für Nachfragen lediglich an die KHKT. Als ob es nur um die ginge.

Oh ja, die Untersagung des Ministeriums richtet sich an die Hochschule. Die Begründung lautet aber, dass der Erzbischof von Köln nicht das Recht habe, eine solche Einrichtung für die Priesterausbildung zu betreiben. Rainer Maria Kardinal Woelki ist der eigentliche Adressat. Um seine künftigen Priester geht es. An ihn wird sich das vatikanische Staatssekretariat halten, das sich mit der Drohung eines Vertragsverletzungsverfahrens konfrontiert sieht.

Ihre Meinung an: dialog@kr-redaktion.de

Daraus muss der Kardinal umgehend Konsequenzen ziehen. Die von der Ministerin vertretene Konkordatsauslegung mag umstritten sein, aber es wäre fatal, wenn er darauf setzen sollte, dass die Hochschule den Streit vor Verwaltungsgerichten austrägt. Der beispiellose Eklat, der hier entstanden ist, würde durch so einen Prozess nur noch schlimmer. So massiv war die Kooperation von Staat und Kirche in der Bundesrepublik seit 1949 selten gestört, wenn überhaupt jemals. Das ist nicht das Problem der Hochschule, auch wenn die Lage für Lehrende und Lernende dort unerträglich ist. Das ist Woelkis Problem. Chefsache.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für den Kardinal ist zu hoffen, dass er die Vatikan-Diplomatie früh eingebunden hat, um die konkordatsrechtlichen Fragen zu klären. Es habe keinen Austausch gegeben, erklärt das Land NRW. Wo hat es gehakt? Was hat Woelki gemacht, als der Streit sich zuspitzte? Spätestens da hat er hoffentlich gemeldet: Rom, wir haben ein Problem. Ein massives. Hier in Köln.