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Kommentar zu CoronaWarum ein Impfstoff nicht im Hauruck-Verfahren kommen darf

Lesezeit 2 Minuten
Impfung (1)

Symbolbild

  1. Haben wir die fatalen Impfschäden bei der Schweinegrippen-Impfung 2010 schon vergessen?
  2. Es ist dringend davon abzuraten einen Impfstoff unter Umgehung der bisherigen Standards bereit zu stellen, findet unser Autor Raimund Neuss

Bonn – Die Corona-Pandemie setzt neue Prioritäten: Während wir Europäer ängstlich darauf achten, dass unsere Milchkühe nur ja keinen Gen-Mais gefressen haben, können wir es kaum abwarten, dass man uns gegen Covid-19 gentechnisch veränderte Impfviren spritzt, wie sie die Universität Oxford zusammen mit dem Darmstädter Merck-Konzern entwickelt. Oder gar pures Erbgut gebunden an Nanopartikel.

Durch die Bank setzen alle Impfstoff-Entwickler auf dramatisch beschleunigte Zulassungsverfahren, und das lässt aufhorchen. Selbst wenn die Produkte wirklich einen anhaltenden Schutz bieten sollten – das ist bei Coronaviren nicht trivial und auch in der Tiermedizin noch nie erreicht worden –, würde es sich in den meisten Fällen um vollkommen neuartige Präparate handeln. Entsprechend umfassende Studien wären nötig. Was richten die Vektorviren oder Nanopartikel auf Dauer im menschlichen Körper an?

Wird der Druck der Krise ausgenutzt?

Wohlgemerkt: Wenn das alles so funktioniert, wie man sich das wünscht, dann erreichen wir einen Durchbruch nicht nur im Kampf gegen Corona, sondern wir könnten auch problematische konventionelle Impfstoffe (man denke an die wichtige, aber nicht ganz ungefährliche Masernimpfung) ablösen. Von solchen Bemühungen hört man wenig, von Corona jedoch über Nacht aus allen Ecken. Der Verdacht drängt sich auf, dass hier der Druck der Krise genutzt werden soll, um übliche Standards zu umgehen.

Alles zum Thema Christian Drosten

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Gar keinen Impfstoff zu haben sei doch das größere Risiko – mit diesem Argument hat das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut schon im März für beschleunigte Zulassungsverfahren geworben. Das erinnert fatal an die Schweinegrippe-Pandemie von 2010, als ein gewisser Christian Drosten erklärte, keine Nebenwirkung des Impfstoffs Pandemrix könne so schlimm sein wie die Grippe selbst. Die Deutschen haben damals nicht auf ihn gehört. In Skandinavien wurde das Mittel millionenfach gespritzt. Schwere Impfschäden bei Kindern waren die Folge. Diese Erfahrung spricht keineswegs gegen Impfungen an sich, aber sehr wohl dafür, Sicherheitsstandards auch in Tagen der Pandemie zu wahren.