Ein Kurienkardinal schlägt Alarm, der Papst lässt die deutschen Bischöfe sitzen: Sind die Reformideen des Synodalen Weges nach dem Rom-Besuch "ad limina" erledigt? Und warum hat man im Vatikan so viel Angst vor Feuer?
Kurienkardinäle weisen deutsche Bischöfe abSind Reformideen des Synodalen Weges jetzt erledigt?
Ein „Flächenbrand“ drohe: Das, so berichtet der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, befürchte der für die Bischöfe zuständige Kurienkardinal Marc Ouellet. Eine erstaunliche Metapher in einer Kirche, zu deren Gründungsgeschichte die Feuerzungen des Heiligen Geistes gehören. Gegenüber den Deutschen agieren die Römer jedenfalls wie die Feuerwehr: Gelingt es nicht, den Brand per „Moratorium“ auszutreten, dann legt man Schutzschneisen („diese Positionen sind nicht verhandelbar“). Im Ergebnis gibt man das Brandgebiet so auf.
Auch Brasilien steht in Flammen
Klüger wäre es, darüber nachzudenken, ob nicht – nur ein Beispiel – auch Brasilien in Flammen steht. Ob es für den theologischen Brandschutz da nicht besser wäre, Verschiedenheit zuzulassen, also die feuerpolizeilichen Maßnahmen auf die soziale und kulturelle Situation vor Ort abzustimmen.
Natürlich sollte auch die Mehrheit auf dem Synodalen Weg sehen, dass ihre Vorstellungen zur Ausübung von Autorität wunderbar in demokratische Staaten passen, während Amtsträger in autoritären Systemen froh sind, auf eine Order aus Rom verweisen zu können. Aber muss es in Passau deshalb zugehen wie in Kasachstan?
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Der Papst lässt die Deutschen sitzen
Da war es ganz gut, dass der Papst die Deutschen am Freitag sitzen ließ und sich nicht ins Löschgeschäft einmischte. Das war ein Beispiel jener ostentativen Indifferenz, die Franziskus auch im Fall Woelki an den Tag legt, was wiederum zur Zumutung für alle Beteiligen gerät.
Die deutschen Ideen werden jetzt römisch protokolliert, auch wenn drei Kardinäle sie nur zu gern als erledigt betrachten würden. Der Brand schwelt damit auch in vatikanischen Registraturen. Vielleicht nutzt der Heilige Geist ja diese Energie.