Vier konservative Bischöfe um den Woelki boykottierten das Mitbestimmungsgremium des Synodalen Ausschusses durch Fernbleiben.
Neues ReformgremiumKölner Kardinal Woelki boykottiert Ausschuss
Ein neues Mitbestimmungsgremium der katholischen Kirche, der Synodale Ausschuss, ist am Freitag erstmals in Essen zusammengetreten. Vier konservative Bischöfe um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki boykottierten die zweitägige Arbeitssitzung jedoch durch Fernbleiben.
Im März hatten die deutschen Katholiken ihren dreieinhalbjährigen Reformprozess Synodaler Weg vorerst abgeschlossen. Eines der wichtigsten Ergebnisse war, dass die Synodalität – das gemeinsame Beraten und Entscheiden – weitergehen soll. Der Synodale Ausschuss soll in den nächsten drei Jahren klären, wie das aussehen könnte. Danach soll ein Synodaler Rat entstehen, in dem Laien permanent gleichberechtigt mitentscheiden.
Papst sieht Gremium kritisch
Der Vatikan hat bereits klargemacht, dass er ein solches Gremium kritisch sieht. Darauf berufen sich auch die vier Bischöfe, die sich dem Synodalen Ausschuss verweigern. Außer Woelki sind dies Gregor Maria Hanke aus Eichstätt, Stefan Oster aus Passau und Rudolf Voderholzer aus Regensburg. Die große Mehrheit der Bischöfe steht jedoch hinter den Beschlüssen.
Alles zum Thema Rainer Maria Woelki
- Sanierung Gladbacher Stadtkirche feiert Altarweihe mit Erzbischof
- Sanierung Neuer Altar für Gladbacher Stadtkirche St. Laurentius wird geweiht
- Einsegnung „Einmalige Lage in der Gummersbacher Innenstadt“
- Zehn-Jahr-Feier in Siegburg Erzbistum investiert 63,8 Millionen Euro in die Integration
- Rundschau-Debatte Ist die Synode ein Aufbruch für die Kirche?
- Katholische Kirche Erneute Segensfeier für „alle Paare“ in Köln geplant
- Das verlorene Vertrauen Zehn Jahre Kardinal Woelki in Köln – eine Bilanz
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, teilte mit, dass seine vier Amtsbrüder ihre Teilnahme am Synodalen Ausschuss grundsätzlich abgesagt hätten. „Ich bedaure, dass mit den Absagen wichtige Impulse hier nicht zur Sprache kommen, das macht uns ärmer. Aber all das Werben und auch Brücken, die zu schlagen versucht wurden, waren nicht erfolgreich“, so Bätzing.
Die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ warf den vier Verweigerern am Freitag vor, ihren Bistümern wie auch der gesamten katholischen Kirche in Deutschland „unabsehbaren Schaden“ zuzufügen. Die vier Bischöfe würden sich auf den Vatikan berufen, doch habe die Weltsynode im Oktober gezeigt, dass auch Rom auf Synodalität setze.
Auch Bätzing und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, betonten in ihren Reden die enge Verbindung zur Weltkirche und die Nähe zur Weltsynode, die 2024 fortgesetzt wird.
Mitglieder des Synodalen Ausschusses sind die insgesamt 27 Diözesanbischöfe, 27 Delegierte des ZdK sowie 20 Personen, die in den Ausschuss gewählt worden sind. Die erste Sitzung fand hinter verschlossenen Türen statt. Zur Begründung hieß es, die Mitglieder müssten sich zunächst einmal über das künftige Vorgehen einig werden. Außerdem würden zunächst einmal nur Satzungs- und Geschäftsordnungsfragen besprochen. (dpa/kna)