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Drach-Prozess: Geldtransportfahrer sagt aus

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Köln – Mit der Befragung eines Opfers ist am Donnerstag der Prozess gegen den ehemaligen Reemtsma-Entführer und mutmaßlichen Räuber Thomas Drach vor dem Kölner Landgericht fortgesetzt worden.

Der 62-jährige Zeuge war nach eigener Aussage Fahrer eines Werttransporters, der im März 2018 vor einer Kölner Ikea-Filiale überfallen worden war.

Während der Kollege des Mannes im Möbelhaus die Tageseinnahmen - laut Anklage rund 76.000 Euro - abgeholt hatte, habe er vorschriftsmäßig im Fahrzeug gewartet, sagte der 62-Jährige. Auf dem Rückweg vom Möbelhaus zum Fahrzeug sei der Kollege von einer Person angesprochen worden. „Ich habe gedacht, das ist ein Ikea-Mitarbeiter”, sagte der Zeuge. Doch dann habe er „ein Maschinengewehr mit kurzem Lauf” wahrgenommen. Daraufhin habe er einen Notruf an die Polizei abgesetzt. Sowohl die Übergabe des Geldkoffers als auch die Flucht des Täters habe er beobachten können.

Anklage lautet auf vier Überfälle

Neben seinen Wahrnehmungen zum Überfall bei der Kölner Ikea-Filiale soll der Mann im Verlauf des Verhandlungstages auch zu einem Raubüberfall am Flughafen Köln/Bonn aussagen. Bei dem Überfall im März 2019 war er erneut Opfer geworden. Einem seiner beiden Kollegen war hierbei von dem Täter ins Bein geschossen worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft Drach in dem Prozess insgesamt vier Überfälle in Köln, Frankfurt am Main und in Limburg vor. Neben besonders schweren Raubs ist der 61-jährige Drach auch wegen versuchten Mordes angeklagt. Er soll in Köln und Frankfurt auf Geldboten geschossen haben. Mitangeklagt in dem Prozess ist ein mutmaßlicher Komplize.

Bekannt wurde Drach 1996 durch die Entführung von Jan Philipp Reemtsma, dem Erben eines Hamburger Tabakkonzerns. Für die Tat war er zu vierzehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

© dpa-infocom, dpa:220428-99-80406/2 (dpa)