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„Hast du Angst, Donald?“Trump jammert über geplantes TV-Duell – Harris trollt ihn mit „Chicken“-Video

Lesezeit 3 Minuten
Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Arizona. Der Republikaner zeigte sich zuletzt verärgert über die Berichterstattung des US-Sender ABC News. (Archivbild)

Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Arizona. Der Republikaner zeigte sich zuletzt verärgert über die Berichterstattung des US-Sender ABC News. (Archivbild)

Im September sollen Donald Trump und Kamala Harris bei ABC zum TV-Duell antreten. Nun gibt es Wirbel, auch um eine Mikrofon-Regel.

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine für den 10. September geplante Fernsehdebatte mit der Kontrahentin Kamala Harris infrage gestellt. Der Republikaner warf dem Sender ABC News, bei dem die Debatte stattfinden soll, in einer Botschaft auf seiner Online-Plattform Truth Social am Sonntagabend (Ortszeit) vor, gegen ihn voreingenommen zu sein. Er stellte die Frage: „Warum sollte ich eine Debatte gegen Kamala Harris auf diesem Netzwerk machen?“.

Trump bezeichnete den Sender als „ABC Fake News“. Er zeigte sich verärgert über die Berichterstattung des Senders am Sonntag, in der ein Reporter ein „lächerliches und parteiisches Interview“ mit dem republikanischen Senator Tom Cotton geführt habe.

ABC News: Donald Trump jammert über Berichterstattung

Die bei dem Sender aufgetretenen Politexperten nannte er eine „sogenannte Diskussionsgruppe von Trump-Hassern“. Trump sagte den Termin für das Fernsehduell zwar nicht ab. Jedoch erklärte er, der Sender habe „viele Frage zu beantworten“.

Die Reaktion aus dem Lager seiner Kontrahentin Kamala Harris ließ nicht lange auf sich warten: „Hast du Angst, Donald?“, schrieb das Wahlkampfteam der Demokratin bei X zu einem Zusammenschnitt von Äußerungen des Republikaners, bei denen er den Sinn eines TV-Duells in Zweifel gezogen hatte – unterlegt mit dem Gegacker eines Hühnchens. Im Englischen entspricht das Wort „Chicken“ (Hühnchen) ungefähr dem deutschen „Angsthasen“.

Harris-Lager trollt Donald Trump mit „Chicken“-Video

Zusätzlichen Wirbel gab es auch um die Regeln beim geplanten TV-Duell im September. So erklärte das Wahlkampfteam von Kamala Harris zu Wochenbeginn, sie wolle bei der geplanten Debatte keine stummgeschalteten Mikrofone.

Beim TV-Duell zwischen US-Präsident Joe Biden und Trump waren die Mikrofone immer nur für den gerade aktiven Sprecher eingeschaltet. Laut dem Harris-Lager ist im Hintergrund nun ein Streit über die Regel entbrannt.

TV-Duell zwischen Trump und Harris: Wirbel auch um Mikrofon-Regel

„Wir haben ABC und anderen Sendern, die eine mögliche Debatte im Oktober ausstrahlen wollen, gesagt, dass wir glauben, dass die Mikrofone beider Kandidaten während der gesamten Übertragung eingeschaltet sein sollten“, sagte Brian Fallon, leitender Berater aus dem Harris-Lager, gegenüber dem US-Magazin „Newsweek“. Trumps Berater würden jedoch ausgeschaltete Mikrofone vorziehen, „weil sie nicht glauben, dass ihr Kandidat 90 Minuten lang präsidial agieren kann.“

„Es ist mir egal, ich hätte das Mikro wahrscheinlich lieber an, aber die Vereinbarung war, dass es so sein würde wie beim letzten Mal“, erklärte Trump unterdessen am Montag. Beim Harris-Lager vermutet man deshalb, dass der Republikaner von seinem Team bisher gar nicht über den Disput im Hintergrund informiert worden sein.

„Trump sollte aufhören, sich hinter der Stummschalttaste zu verstecken“

„Wir vermuten, dass Trumps Team seinen Chef nicht einmal über diesen Streit informiert hat, weil es zu peinlich wäre, zuzugeben, dass sie nicht glauben, dass er sich gegen Vizepräsidentin Harris behaupten kann, ohne die Stummschalttaste zu haben“, erklärte Fallon.

Die Demokratin sei bereit, sich in Echtzeit mit Trumps „ständigen Lügen und Unterbrechungen“ auseinanderzusetzen, sparte der Harris-Vertreter nicht an hämischen Bemerkungen. „Trump sollte aufhören, sich hinter der Stummschalttaste zu verstecken“, fügte er an.

ABC News hatte vor zweieinhalb Wochen bekanntgegeben, dass Trump und Harris am 10. September bei dem Sender gegeneinander antreten würden. Sowohl der Republikaner als auch die Demokratin hätten ihre Teilnahme zu diesem Termin bestätigt, teilte der Sender damals mit. Es ist die bislang einzige Fernsehdebatte vor der Wahl am 5. November, die zwischen der Vizepräsidentin und dem Ex-Präsidenten angesetzt ist. (mit afp)