Die Anklage gegen Donald Trump sorgt für wütende Reaktionen bei den Republikanern. Mancher US-Promi feiert die Entscheidung unterdessen.
Reaktionen auf Trump-Anklage„Stalin würde erröten“, „Dritte-Welt-Land“, „Hexenjagd“
Nach der Anklage gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump überschlagen sich die Reaktionen. Während Unterstützer des Republikaners mit Empörung auf die Entscheidung der Staatsanwaltschaft in New York reagieren, herrscht bei Demokraten und Trump-Kritikern Freude über die juristische Verfolgung des Ex-Präsidenten.
Reaktionen auf Anklage gegen Donald Trump: Republikaner schäumen vor Wut
„Empörend“ sei die Entscheidung, kommentierte der Kongressabgeordnete und Trump-Vertraute Jim Jordan. „Dieser Betrug der New Yorker Anklage gegen Präsident Donald Trump ist eines der deutlichsten Beispiele dafür, wie extremistische Demokraten die Regierungsverantwortung als Waffe einsetzen, um ihre politischen Gegner anzugreifen“, erklärte unterdessen der Fraktionsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, Steve Scalise.
Die republikanische Abgeordnete Elisa Stefanik fand ebenfalls harsche Worte – und bezeichnete den New Yorker Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg als „korrupt“ und „sozialistisch“, die Anklage sei eine „Hexenjagd“ und ein „dunkler Tag für Amerika“.
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Donald Trump Jr. kommentiert Anklage: „Würde Mao, Stalin und Pol Pot zum Erröten bringen“
Besonders schrill äußerten sich unterdessen die Söhne von Donald Trump. Die für Anklage verantwortliche Grand Jury verglich Donald Trump Jr. mit kommunistischen Regimen. „Das ist etwas, das Mao, Stalin und Pol Pot zum Erröten bringen würde“, lautete sein Kommentar in einem Livestream auf der rechtslastigen Videoplattform Rumble.
Auf Twitter legte Trump Jr. dann noch einmal nach: „Die einzige Lösung ist, ihnen den Rachen zu stopfen und ihn zurück ins Weiße Haus zu bringen“, schrieb er bei Twitter. Sein Bruder Eric Trump schlug in eine ähnliche Kerbe – und erklärte, die Staatsanwaltschaft handle wie einem „Dritte-Welt-Land“.
Ex-Anwalt von Donald Trump: „Ich glaube, dass Donald Trump im Moment wie versteinert ist“
Auch der frühere US-Vizepräsident Mike Pence kritisiert die Anklage gegen Trump scharf. „Ich finde, das ist ein Skandal“, sagte Pence am Donnerstagabend dem Fernsehsender CNN. Und weiter: „Dies wird nur dazu dienen, dieses Land weiter zu spalten.“ Trumps parteiinterner größter Konkurrent, Ron DeSantis, kritisierte die Entscheidung als „unamerikanisch“.
Michael Cohen, Ex-Trump-Anwalt und ein entscheidender Zeuge der Anklage, meldete sich ebenfalls zu Wort. „Ich glaube, dass Donald im Moment wie versteinert ist. Dies ist eine seiner größten Ängste“, sagte Cohen gegenüber MSNBC. Die Anklage werden das „zerbrechliche Ego“ des Ex-Präsidenten „wirklich erschüttern“.
Demokraten begrüßen Anklage gegen Donald Trump: „Rechtsstaat muss auch die Reichen zur Verantwortung ziehen“
US-Präsident Joe Biden wollte unterdessen keinen Kommentar zu dem Vorgang abgeben. Der Demokrat hatte zuletzt immer wieder die Unabhängigkeit der US-Justiz betont – wohl auch, um sich für die Republikaner nicht angreifbar zu machen.
Der demokratische Kongressabgeordnete Adam Schiff war am Donnerstagabend weniger zurückhaltend. „Das ist ein beispielloser Vorgang. Aber das gilt auch für das rechtlose Verhalten von Donald Trump. Ein Rechtsstaat muss auch die Reichen und Mächtigen zur Verantwortung ziehen“, schrieb Schiff bei Twitter.
US-Prominente reagieren auf Anklage: „Donald Trump hat sich das selbst zuzuschreiben“
Abseits der politischen Arena gab es ebenfalls viele Reaktionen. Buchautor Stephen King, als Trump-Kritiker bekannt, meldete sich auf Twitter zu Wort. „Seid klug, Republikaner. Glaubt den Lügen nicht. Das ist nicht politisch. Donald Trump hat sich das selbst zuzuschreiben. Er hat euer Vertrauen missbraucht“, schrieb King in Richtung der Anhänger Trumps.
Star-Trek-Schauspieler George Takei schrieb unterdessen: „Frohen Anklagetag für diejenigen, die ihn feiern“. Ähnlich äußerte sich auch Grammy-Gewinnerin Diane Warren. Schauspieler John Cusack schrieb auf Twitter: „Ein schöner Tag – ein Tag, von dem ich nicht gedacht hätte, dass ich ihn erleben werde.“
Vertreter der deutschen Bundesregierung haben am Freitagmorgen noch nicht auf die Anklage gegen Trump reagiert.