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Das Flughafen-Chaos blieb am Wochenende aus

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Hamburg/Düsseldorf – Kaum ist der letzte Schultag vorbei, heißt es für viele: Ab in den Urlaub! In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern starteten am Wochenende die Sommerferien - in NRW rollte derweil die zweite Reisewelle. Nach dem Chaos der vergangenen Woche war die Sorge bei vielen Reisenden entsprechend groß.

Wie ist die Lage an den Flughäfen?

Am zweiten Wochenende der NRW-Sommerferien hat sich die Lage an den Flughäfen im Westen deutlich entspannt. Reisende mussten in Düsseldorf am Samstag und Sonntag wesentlich geringere Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen in Kauf nehmen als noch eine Woche zuvor. Kaum länger als 20 Minuten mussten die Menschen nach Auskunft der Airports in den Schlangen beim Sicherheitscheck stehen. Die Zeiten bei der Gepäckabfertigung variierten je nach Fluglinie. Nach Beobachtung eines dpa-Mitarbeiters blieb die Länge der Schlangen auch vor den Schaltern im Rahmen. Die Reisenden zeigten sich demnach entspannt.

Am Flughafen Köln/Bonn bildeten sich zwar ebenfalls Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen. Nach Angaben einer Sprecherin aber liefen alle Prozesse im Terminal sowohl Samstag als auch Sonntag geordnet und ruhig ab. Wegen des knappen Personals - auch krankheitsbedingt - mussten aber erneut einige Flüge in Köln und Düsseldorf gestrichen werden.

In Frankfurt hingegen warnte der Flughafen bereits am Samstag auf Twitter vor Störungen und längeren Wartezeiten - und empfahl Reisenden schon online einzuchecken beziehungsweise zweieinhalb Stunden vor Abflug am Check-In zu sein. Für ankommende Reisende könne es bei der Gepäckausgabe zu erheblichen Wartezeiten kommen.

Am Hamburger Flughafen begann der Urlaubsverkehr relativ entspannt. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag habe es lediglich in den frühen Morgenstunden längere Wartezeiten von rund einer Stunde gegeben. Das erste Ferienwochenende für Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verlief somit relativ entspannt, wie eine Sprecherin des Airports mitteilte. Auch TV-Urgestein Hugo Egon Balder (72) war mit seiner Frau Elena unter den Passagieren. Auf Instagram postete sie am Samstag: „Flughafen Hamburg hat alles im Griff, keine Warteschlangen, sehr entspannt hier”.

Gelassen ist man auch am Airport in München mit Blick auf die bayerischen Sommerferien im August: „Wir unternehmen alles, damit das nicht passiert”, sagte Flughafensprecher Ingo Anspach. Die dynamische Entwicklung stelle Flughäfen aber vor Probleme, weil an vielen Stellen Personal fehle. Während der Pandemie hätten viele Mitarbeiter von Dienstleistern in anderen Branchen Arbeit gefunden: „Es fehlt überall”.

Was können Reisende tun?

Wer doch mal am Flughafen in der Warteschlange festhängt, sollte sich bemerkbar machen und die Situation vor Ort dokumentieren. Zum Beispiel: Fotos von den langen Schlangen aufnehmen, Quittungen von Einkäufen am Airport aufheben. „Vielleicht auch mit Mitreisenden vernetzen und eventuell die Kontaktdaten austauschen, um später Zeugen zu haben”, schlägt Jan Philipp Stupnanek von der Verbraucherzentrale NRW vor.

Sorgen Probleme beim Einchecken für den verpassten Flug, wäre die Airline zuständig. Verpasst man einen Flug wegen Verzögerungen an der Sicherheitskontrolle, ist es nicht so leicht, Ansprüche auf Entschädigung geltend zu machen. Nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW fällt das nämlich in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei.

Mit Blick auf etliche Flugausfälle und -verspätungen zieht das Verbraucherschutzministerium auch die Überprüfung der Vorkassepraxis bei Flügen in Betracht. Das Haus von Ministerin Steffi Lemke (Grüne) appellierte einer Sprecherin zufolge an die Flugunternehmen, ihrer „gesetzlichen Pflicht zur Rückerstattung innerhalb von sieben Tagen proaktiv” nachzukommen, wie die „Welt am Sonntag” berichtete. „Sonst wird man die Vorkassepraxis in ihrer jetzigen Form überprüfen müssen”, sagte die Sprecherin der Zeitung. Bei Flugbuchungen müssen Verbraucher die Kosten für Tickets in der Regel im Voraus bezahlen.

Wie sieht es auf den Autobahnen aus?

Das höchste Staupotenzial gibt es allgemein auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküste und auf dem Weg in den Süden. Am Wochenende waren zumindest in Nordrhein-Westfalen aber keine ungewöhnlich langen Staus zu vermelden. Traditionell dürfte es etwa zur Halbzeit der Sommerferien dort wieder trubeliger werden.

Etwas Erleichterung verspricht aus Sicht des Automobilclubs das Lkw-Ferienfahrverbot, das ab diesem Samstag bis Ende August immer samstags von 7.00 bis 20.00 Uhr gelte.

© dpa-infocom, dpa:220703-99-892556/3 (dpa)