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VerspätungenBundesregierung fordert von der Deutschen Bahn mehr Pünktlichkeit im Fernverkehr

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Michael Theurer (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitales und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, sitzt bei einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa im Bundesministerium für Verkehr und Digitales.

Michael Theurer (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitales und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr.

92 Millionen Euro an Entschädigungszahlungen muss die Deutsche Bahn entrichten. Zu viel, findet Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer von der FDP.

Angesichts von Entschädigungszahlungen in Rekordhöhe an Bahnkunden aufgrund von Zugverspätungen fordert die Bundesregierung von der Deutschen Bahn mehr Pünktlichkeit im Fernverkehr. „Wir erwarten, dass sich diese Werte verbessern, das haben wir dem Top-Management der Bahn auch sehr deutlich kommuniziert“, sagte Verkehrsstaatsekretär Michael Theurer (FDP) der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag).

„Die Bahn hatte 2022 die schlechtesten Pünktlichkeitswerte seit einem Jahrzehnt“, kritisierte der FDP-Politiker. „Ungeplante Ausfälle von Signaltechnik, Oberleitungen oder Stellwerken sind mittlerweile so häufig, dass die Netzbetreiber nur noch mit Trouble Shooting beschäftigt sind“, sagte der Staatsekretär. Theurer fordert eine „Generalsanierung des Kernnetzes“. „Das allein sind 3500 Kilometer Schienen“, betonte er.

Michael Theurer: 45 Milliarden Euro für die Bahn bis 2027

Die vorhandenen finanziellen Mittel müssten nun schnell in Baustellen fließen, mahnte er mit Blick auf die von Koalition angekündigten zusätzlichen 45 Milliarden Euro für die Modernisierung des Schienennetzes bis zum Jahr 2027, die zum Teil durch eine Erhöhung der Lkw-Maut finanziert werden soll.

„Mit dem Beschluss des Koalitionsausschusses wollen wir viele Milliarden Euro zusätzlich in die Bahn stecken, um das aufzuholen, was in den vergangenen Jahrzehnten versäumt worden ist“, sagte Theurer. Dies sei ein wirklicher Durchbruch für die Bahn. „Aber das Beispiel der Bundeswehr zeigt, dass es mit einem großen Budget allein nicht getan ist“, warnte Theurer. „Wir müssen dafür sorgen, dass das Geld auch schnell genutzt wird, indem wir Verfahren beim Ausbau und der Sanierung des Schienennetzes beschleunigen und Schienenprojekte priorisieren“.

Insgesamt will die Deutsche Bahn bis zum Jahr 2030 ein 9400 Kilometer langes Hochleistungsnetz aufbauen. Für 2022 zahlte die Bahn 92,7 Millionen Euro Entschädigungen wegen unpünktlicher Züge an Fahrgäste, nur zwei von drei Fernzügen erreichten fahrplanmäßig ihre Ziele. Die Pünktlichkeit sank im Fernverkehr von 75,2 Prozent im Jahr 2021 auf nur noch 65,2 Prozent in 2022. (afp)