Nachdem der Musiker Eminem in Detroit Barack Obama auf die Bühne bittet, performt dieser eine Rap-Einlage.
Ekstase bei Harris-VeranstaltungObama rappt Eminem-Song gegen Trump – und spottet über dessen McDonalds-Termin
US-Rapper Eminem hat sich im Wahlkampf ums Weiße Haus auf die Seite der demokratischen Kandidatin Kamala Harris gestellt. Niemand wolle eine Zukunft, in der Menschen Konsequenzen fürchten müssten, wenn sie ihre Meinung aussprechen, sagte Eminem auf einem Wahlkampf-Event in seiner Heimatstadt Detroit.
Eminem und Barack Obama bei Wahlkampfauftritt in Detroit für Kamala Harris
Kamala Harris stehe für eine Zukunft, in der diese und andere Freiheiten geschützt würden. Danach übergab Eminem das Wort an den bei Demokraten weiterhin populären Ex-Präsidenten Barack Obama.
Unter tosendem Applaus legte Obama in der überfüllten Kongresshalle zunächst eine Rap-Einlage ein und sorgte mit seiner Performance von Eminems „Lose Yourself“ für einen denkwürdigen Wahlkampfmoment. „Palms were sweaty, knees weak/ Arms are heavy, vomit on my sweater already/ Mom’s spaghetti/ I’m nervous but on the surface, I’m calm already”, rappte Obama (Übersetzt: „Handflächen schwitzig, weiche Knie/ Arme sind schwer, Kotze auf meinem Pullover/ Mamas Spaghetti/ Ich bin nervös, aber oberflächlich betrachtet bin ich schon ruhig“).
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Nach dieser Einlage wurde der 63-Jährige durchaus ernster.
Barack Obama kritisiert Donald Trump nach Rap-Einlage
Obama erinnerte unter anderem an das Chaos und die Gewalt, die der frühere Präsident Donald Trump in Detroit im Zuge der Wahl 2020 angezettelt habe. Damals hatten Trump und seine Anhänger das Wahlergebnis in Michigan angezweifelt. „Weil Donald Trump bereit war, Lügen über Wahlbetrug in Michigan zu verbreiten, kamen Demonstranten, die an die Fenster schlugen und riefen: ‚Lasst uns rein, stoppt die Auszählung.‘ Die Wahlhelfer drinnen wurden eingeschüchtert.“
Obama zeigte sich beunruhigt darüber, dass „so viele von uns, sogar gute Menschen, die wir kennen, plötzlich bereit zu sein scheinen, Werte, die uns beigebracht wurden, zu vergessen“. Als Grund dafür machte er Trumps Hetze und Spaltung aus.
Barack Obama nimmt Donald Trump aufs Korn
Obama verteilte die ein oder andere Spitze gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten, der vergangenen Freitag ebenfalls eine Kundgebung im Kongresszentrum von Detroit abgehalten hatte. „Ich habe gehört, dass hier am Freitagabend eine weitere Kundgebung stattgefunden hat, aber sie war etwas kleiner als diese“, sagte Obama süffisant zu der Menge, die deutlich mehr Platz in der Halle einnahm als Trumps Publikum Tage zuvor. Donald Trump hatte sich in den vergangenen Jahren zunehmend besessen von der Anzahl der Zuschauer bei seinen Wahlkampfveranstaltungen gezeigt und dabei regelmäßig übertrieben.
Mit Blick auf den medienwirksamen PR-Termin von Trump bei McDonald's vor wenigen Tagen, der bei Kritikern für jede Menge Spott gesorgt hatte, sagte Obama: Kamala Harris habe während ihres Studiums bei dem Franchise-Unternehmen gearbeitet, „um ihre Kosten zu decken“. „Sie hat nicht so getan, als würde sie bei McDonald's arbeiten, als dieser geschlossen war.“
Detroit liegt im Bundesstaat Michigan, einem der sieben sogenannten Swing States, in denen beide Parteien eine Siegchance haben. Viele andere Bundesstaaten wie etwa Kalifornien oder Idaho stimmen dagegen erfahrungsgemäß ganz klar für die Demokraten oder für die Republikaner. Für den Sieg bei der US-Präsidentenwahl werden 270 Stimmen von Wahlleuten aus den 50 Bundesstaaten benötigt. In Michigan geht es um 15 Wahlleute.
Harris wird im US-Wahlkampf bereits von Musikstars wie Taylor Swift und Bruce Springsteen unterstützt. Ihrem Gegenkandidaten, dem republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump stärkten Musiker wie der Rapper Kanye West und Kid Rock den Rücken. (mit afp)