LandtagswahlkampfCarolin Butterwegge ist die Spitzenkandidatin der NRW-Linken
Mülheim – Mit der Ex-Landtagsabgeordneten Carolin Butterwegge an der Spitze zieht die Linke in NRW in den Landtagswahlkampf. Die 47-Jährige Soziologin aus Köln erhielt bei einem Parteitag in Mülheim 67 Prozent der online abgegebenen Stimmen. Auf Platz zwei der Linken-Liste steht Landesparteichef Jules El-Khatib (31) aus Essen. Für ihn stimmten 80 Prozent der Delegierten.
„Unser Ziel ist der Wiedereinzug“
„Unser Ziel ist der Wiedereinzug in den Landtag. Das ist ehrgeizig, aber nicht unerreichbar“, sagte Butterwegge. Umfragen sehen die Linke in NRW deutlich unter fünf Prozent, bei der Bundestagswahl erreichte sie nur 3,7 Prozent. Butterwegge zeichnete ein düsteres Bild der sozialen Lage in NRW. Die Pandemie habe die „Schere der Ungleichheit noch weiter geöffnet“. Jedes vierte Kind lebe in Armut, viele Menschen litten unter steigenden Mieten und hohen Energiepreisen.
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Vier Themen will Butterwegge, die mit dem Armutsforscher Prof. Christoph Butterwegge verheiratet ist, in den Mittelpunkt ihrer Kampagne stellen: Die Gesundheitsversorgung gehöre in die öffentliche Hand. Das „Stau- und Autoland Nummer 1“ NRW müsse den Schwenk zur „klimagerechten Verkehrswende“ mit Vorrang für öffentlichen Nahverkehr schaffen. Bezahlbare Wohnungen seien ein Menschenrecht, und alle Kinder müssten gute Bildungschancen haben.
Linken-Bundesvorsitzende Janine Wissler erinnerte an die Landtagswahl 2017, bei der die Linke knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte: „Damals hat es an 8000 Stimmen gelegen. Das sollte uns ein Ansporn sein“, sagte sie. Laut Wissler müsse die Linke in NRW jenen eine Stimme gebe, „die viel zu wenig gehört werden“. Die „Ampel“ im Bund unternehme nichts zur Beendigung der „himmelschreienden sozialen Ungleichheit“ in Deutschland.