Science-Fiction für die ganze Familie: „The Adam Project”
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Berlin – Adam (Walker Scobell) ist zwölf Jahre alt und ein Loser. Er ist schmächtig, aber kann sein großes Mundwerk nicht halten. Deshalb wird er in der High School regelmäßig zusammengeschlagen.
Sein Vater ist vor kurzem gestorben und die tiefe Trauer darüber lässt er oft an seiner liebenswürdigen Mutter (Jennifer Garner, „Alias”) aus, mit der er am Waldrand lebt. Doch dann kommt der Tag, der für Adam alles verändert.
Ein Mann tritt polternd in sein Leben, mit einem blutenden Bauchschuss, seltsamen Waffen und einem mysteriösen Raumschiff. Es ist nicht irgendwer. Der Fremde (Ryan Reynolds, „Deadpool”) ist sein älteres Ich - und zugleich sein genaues Gegenteil.
Der Adam aus dem Jahr 2050 ist wortkarg, muskulös und hat nur ein Ziel: die Liebe seines Lebens vor dem Tod zu retten. Doch für diese Mission ist er im falschen Jahr gelandet. Der Kampfpilot und sein Mini-Me machen sich deswegen gemeinsam in die Vergangenheit auf, um eine Roboterarmee zu bekämpfen und eine Verschwörung in der düsteren Zukunft zu verhindern.
Skript aus der Schublade
So beginnt der Science-Fiction-Film „The Adam Project”, der dieser Tage neu auf Netflix erschienen ist. Eigentlich hätte er schon 2012 gedreht werden sollen, mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Dann kam es anders und das Skript verschwand auf Jahre in einer Schublade. Zum Glück. Denn die Stars Ryan Reynolds als gestresster Zeitreisender und Mark Ruffalo („Avengers: Endgame”) als Adams Vater verleihen dem actiongeladenen Film die humorvolle Leichtigkeit, die die verschachtelte Handlung braucht.
Regie bei dem Film führte Shawn Levy, der schon der Netflix-Mysteryserie „Stranger Things” seine Handschrift verpasste und das Erfolgsrezept auch hier umsetzt: Ein Stoff mit klaren Anleihen an 80er-Jahre-Abenteuer wie „Zurück in die Zukunft”, „Die Goonies” und „E.T.”. Das Ganze ist durchweg spannungsgeladen, aber nie zu brutal.
„The Adam Project” ist ein Zeitreise-Spaß für die ganze Familie, der ganz am Rande philosophische Fragen über den Tod und ein erfülltes Leben aufwirft und die Zuschauer dennoch mit gutem Gefühl entlässt. Es sind 106 Minuten intelligente Ablenkung, die man sich bei der ernsten Weltlage durchaus mal als Auszeit nehmen kann.