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Deutsche Produktion auf Platz 145Das waren die erfolgreichsten Filme und Serien auf Netflix im ersten Halbjahr 2023

Lesezeit 3 Minuten
Szene aus „Im Westen nichts Neues“: Felix Kammerer (r) als Paul Bäumer, Albrecht Schuch (l) als Stanislaus Katczinsky und Edin Hasanovic als Tjaden Stackfleet in einem Schützengraben.

Der Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ war die erfolgreichste deutsche Produktion bei Netflix im ersten Halbjahr 2023.

Netflix machte lange Jahre ein großes Geheimnis um seine Nutzungsdaten. Nun veröffentlichte der Streamingdienst erstmals umfangreichere Daten zu über 18.000 Serien und Filmen.

Netflix wird transparenter bei Angaben zum Erfolg von Filmen und Serien auf der Plattform. Der Streaming-Marktführer veröffentlichte zum ersten Mal Zahlen dazu, wie viele Stunden Tausende Filme und Serien im ersten Halbjahr dieses Jahres angeschaut wurden. Solche Berichte sollen künftig zweimal im Jahr vorgelegt werden.

Der meistgesehene Titel im ersten Halbjahr 2023 war der nun veröffentlichten Liste zufolge die erste Staffel der US-Actionserie „The Night Agent“ mit Gabriel Basso - mit insgesamt 812,1 Millionen Stunden. Die Romantik-Serie „Ginny & Georgia“ (Staffel 2) ist Zweitplatzierte. Die Anfangsstaffel der koreanischen Thrillerserie „The Glory“ liegt auf Rang drei. Auf Platz vier befindet sich die erste Staffel der Horrorserie „Wednesday“. Auf Position fünf platzierte sich die Miniserie „Queen Charlotte: A Bridgerton Story“.

Netflix: „Im Westen nichts Neues“ auf Platz 145

Die höchstplatzierte deutsche Produktion war in dem betrachteten Zeitraum „Im Westen nichts Neues“ auf Platz 145 - und das, obwohl der oscarprämierte Film bereits 2022 veröffentlicht wurde. Ebenfalls erfolgreich unter den deutschen Produktionen war im letzten Halbjahr die österreichisch-deutsche Thrillerserie „Totenfrau“ mit über 85 Millionen gestreamte Stunden. Auch „Transatlantic“ konnte mit 45 Millionen Streamingstunden einen großen Erfolg vermelden.

Netflix schränkt zugleich ein: Die Zahlen gäben zwar eine Orientierung - relativierten sich aber auch dadurch, dass Serien eine unterschiedliche Laufzeit hätten und Filme grundsätzlich kürzer seien. Auch die unterschiedlichen Zeitpunkte der Veröffentlichung verzerren die Daten. Hier werden Produktionen, die zu Beginn des Zeitraums online gegangen sind, im Ranking bevorteilt. Die Reihenfolge der Liste allein sagt also erst einmal wenig über den Erfolg der einzelnen Filme und Serien aus. Spannend wird vor allem die Betrachtung über einen längeren Zeitraum.

Netflix geht einen weiteren Schritt in Richtung Transparenz

Während für das lineare Fernsehen schon seit Jahrzehnten täglich die Einschaltquoten des Vortages veröffentlicht werden, behandelten die Streamingdienste Informationen zum Erfolg ihres Programms bisher als Betriebsgeheimnis. Erst seit etwa zwei Jahren veröffentlicht Netflix eine wöchentliche Rangliste der aktuell populärsten Titel. Diese Daten ließen jedoch kaum Rückschlüsse auf Langzeiterfolge zu. Mit der Veröffentlichung des neuen Reports, geht das Unternehmen nun einen weiteren Schritt in Richtung Transparenz.

Für Netflix sei das Zurückhalten der Informationen in den Anfangsjahren der richtige Weg gewesen, da man Rivalen nicht mit Daten versorgen wollte, sagte Co-Chef Ted Sarandos bei einer Telefonkonferenz am Dienstag. Dies habe zum Teil aber auch zu Misstrauen seitens der TV-Branche geführt, auch wenn man mit Produzenten der einzelnen Filme und Serien mehr Informationen geteilt habe. Die Veröffentlichung der Informationen solle das ausräumen. „Es sind tatsächlich die Daten, die wir verwenden, um unser Geschäft zu steuern“, sagte Sarandos.

Mit dem Ausbau des Werbegeschäfts habe die Veröffentlichung der Daten nicht zu tun, da man dort auf übliche Branchen-Verfahren mit anderen Diensten zur Messung der Zuschauerquoten zurückgreife, betonte Sarandos. Seit Netflix ein günstigeres Abo mit Werbung einführte, gewinnt es schnell Kunden - und der Streaming-Dienst könnte mehr Anzeigen-Ausgaben aus dem klassischen TV zu sich abziehen. (mit dpa)