„Karneval ist mir fremd“Schauspielerin Elisa Schlott über ihre Zeit in Köln
Köln – Der ARD-Dreiteiler „Unsere wunderbaren Jahre“, der im März erstmals ausgestrahlt wurde, war ein großer Erfolg. Seit Samstag wird die Romanverfilmung von Peter Prange, die eine Familiengeschichte zwischen der Währungsreform und dem Wirtschaftswunder erzählt, im WDR zur Primetime wiederholt (der finale dritte Teil wird heute Abend, 28. Dezember, um 20.15 Uhr ausgestrahlt).
In einer der Hauptrollen ist Elisa Schlott als Unternehmerstochter Ulla Wolf zu sehen. Die 26-Jährige ist zwar vor einiger Zeit zurück in ihre Geburtsstadt Berlin gezogen, erinnert sich aber gerne an ihre Jahre am Schauspiel Köln und an das Leben in der Stadt zurück.
Vor allem an das Zwischenmenschliche, wie sie im Gespräch gesteht. „Berlin hat – und das kann ich bestätigen – ein bisschen den Ruf, grimmig und verschlossen zu sein. Köln ist da das komplette Gegenteil, eine sehr offene, freundliche Stadt“, so Schlott.
Einfach Anschluss zu finden
Als sie neu in die Südstadt gezogen sei, habe sie nach kurzer Zeit bereits Kontakt zur Kaffeebar unten im Haus und einigen Nachbarn gehabt. „Es ist doch sehr viel einfacher, hier Anschluss zu finden als in Berlin.“ Mit einer rheinischen Institution konnte sich Elisa Schlott in dieser Zeit dennoch nie wirklich anfreunden: „Karneval ist mir immer noch sehr fremd“, gesteht sie lachend. Doch immerhin: „Ich habe es mit Staunen beobachtet und bin inzwischen dem Ganzen doch ein bisschen toleranter gegenüber eingestellt.“
Neben „Unsere wunderbaren Jahre“ war Schlott in diesem Jahr auch im Kino in der Verfilmung von Hermann Hesses Klassiker „Narziss und Goldmund“ präsent. Demnächst ist die 26-Jährige in einer Produktion zu sehen, die mit „Das Boot“ und „Die Festung“ gleich zwei berühmte Bücher von Lothar-Günther Buchheim als Vorlagen hat. In der dritten Staffel von „Das Boot“ spielt sie eine junge alleinerziehende Mutter, die mitten im Krieg ein Unternehmen zu führen hat.
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Und auch im Setting der Nachkriegszeit wird Elisa Schlott im kommenden Jahr erneut zu sehen sein. Die voraussichtlich im Herbst erscheinende ARD-Miniserie mit dem Arbeitstitel „Little America“, die unter anderem auch in Köln gedreht wurde, erzählt eine deutsch-amerikanische Emanzipationsgeschichte, die zur Zeit der Besatzung spielt, als in Rheinland-Pfalz ganze Landstriche quasi zu einem „Klein-Amerika“ wurden. Zwar sei die erneute Landung in dieser Epoche zufällig gewesen, dennoch findet Schlott, dass die 1950er Jahre eine besonders spannende wie auch schwierige Zeit waren. „Da hat sich unglaublich viel verändert, auch wenn es gleichzeitig wahrscheinlich nicht wirklich leicht war, in dieser Zeit zu leben“, so die Schauspielerin.