Verflossene im Clinch, Familien im Stress und viele einsame Herzen: jede Menge filmisches Festtagsvergnügen bei Netflix, ZDF und ARD. Wir geben einen Überblick.
Herzschmerz und AlbernheitenDiese Weihnachtsfilme laufen bei Netflix, ARD und ZDF
Meet Me Next Christmas (Netflix)
Christina Milan, die Netflix-Königin der romantischen Komödien, und die US-Acapella-Band Pentatonix, die fast jedes Jahr ein neues Weihnachtsalbum herausbringt – bei dieser Kombination kann kaum etwas schiefgehen.
Auf einem eingeschneiten Flughafen beschließt Layla (Milan) mit einem Unbekannten (Kofi Siroboe): Wenn sie nächstes Jahr beide Single sind, treffen sie sich beim weihnachtlichen Pentatonix-Konzert in New York. Ein Jahr später hat sich Layla längst von ihrem alten Freund getrennt, aber kein Konzertticket parat. Ein professioneller Wunscherfüller (Devale Ellis) soll helfen. Via Social Media verfolgt die Band die Jagd nach der Eintrittskarte quer durch den Big Apple. Ein charmanter Spaß mit jeder Menge Pentatonix-Mucke in extrem weihnachtsverliebten New York.
Nelly und das Weihnachtswunder (ZDF)
„Was sind Sie eigentlich für ein Mensch? — Das willst Du nicht wirklich wissen!“ Anna Schudt als weiblicher Grinch ist einfach nur umwerfend. Ihre Figur Nelly schiebt als Paketbotin und Tankstellenaushilfe an Heiligabend Schicht. Als ein junger Schnösel (Rafael Gareisen) an der Tanke zwei Flaschen Whiskey und ein Auto klaut, begibt sie sich auf die Verfolgungsjagd durch Köln, im Schlepptau einen kleinen, stummen Jungen (Joah Lion Goetze), von dem sie annimmt, er sei der Komplize des Diebes.
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Das ist alles andere als kitschig, geht aber mächtig ans Herz. Dazu gibt es viele bekannte und weniger bekannte Drehorte aus Köln – und Auftritte von Kristin Steffen und Maddy Forst vom Ensemble des Schauspiels Köln.
Zitronenherzen (ZDF)
Weihnachten trifft Fantasy: Eine aufstrebende TV-Journalistin wacht nach einem Unfall als Figur in einem der Kitschromane auf, die ihre verhasste Mutter erfolgreich auf den Markt bringt. Dort bringt sie die übliche Herz-Schmerz-Handlung gehörig durcheinander — bis zum Happy End. Der Wechsel zwischen den Szenen in der Bergwelt des Groschenromans und denen im realen Berlin verleiht diesem 90-Minüter seinen beschaulichen Reiz.
Ein klitzekleines Weihnachtswunder (Netflix)
Die Kinder befreundeter Elternpaare können endlich ohne die Vorgaben der Erwachsenen Weihnachten nach eigenem Gusto feiern. In einem weiteren Handlungsstrang schlägt sich ein kleiner Junge damit herum, dass seine alleinerziehende Mutter wegen ihres Jobs ihn auch an Weihnachten allein lassen muss und sein Vater ihn einmal mehr hängen lässt. Und zwei Schwestern machen sich Sorgen darum, ob ihnen der Weihnachtsmann Geschenke bringt. Alle drei Geschichten kommen zusammen, als man gemeinsam nach einem kleinen Mädchen suchen muss.
Ein hübsch gezeichneter Animationsfilm von Regisseur Richard Curtis („Tatsächlich Liebe“), den sein trockener britischer Humor auch für Erwachsene zum Vergnügen macht – auch wenn das Schicksal der „Baby-Jesus-Melone“ schon hart an der Grenze ist.
Ich habe den Weihnachtsmann geküsst (ZDF)
Noch ein Grinch: Laura graust es Jahr für Jahr, sich über die Feiertage dem Stress bei der Familie auszusetzen. In einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung geht schief, was nur schiefgehen kann — ein geheimnisvoller Weihnachtstee setzt dem Chaos noch die Krone auf. Harmloser, aber verzichtbarer Spaß.
Alle Jahre wieder (ARD)
Über vier Jahre hinweg treffen sich Hanna (Sinje Irslinger) und Felix (Klaus Steinbacher) immer wieder in einem Nachtbus, der sie von Berlin ins tiefverschneite Mittenwald bringt. Sie ist überzeugter Single, er zögert mit dem Heiratsantrag bei seiner Dauerfreundin – den Rest kann man sich denken.
Doch das Drehbuch von Tommy Wosch hat zuvor noch genügend nette Wendungen parat – und erlaubt Charly Hübner einen zu Herzen gehenden Auftritt als Busfahrer.
Hot Frosty (Netflix)
Ein Schneemann mit Sixpack erwacht zum Leben, stellt eine Kleinstadt auf den Kopf – und verpasst einer jungen Witwe eine Portion Lebens- und Weihnachtsfreude. Das klingt nicht nur albern, das ist es auch. Aber dabei so überdreht, dass es gleich wieder Spaß macht. Und Lacey Chabert und Dustin Milligan machen als frostig-fröhliches Liebespaar eine gute Figur.
The Merry Gentlemen (Netflix)
Eine Solo-Tänzerin wird nach 12 Jahren aus einer New Yorker Weihnachtsshow geworfen und verkriecht sich bei den Eltern in einer Kleinstadt. Dort muss sie feststellen, dass deren Pub nicht mehr läuft, sich Schulden angehäuft haben und die Kündigung droht. Ihre rettende Idee: Eine Männer-Stripshow soll den Laden wieder ans Laufen bringen.
Hier stimmt nichts: Die Geschichte stolpert über das schlecht konzipierte Drehbuch mit all seinen Löchern und Unebenheiten. Die Knistern zwischen Britt Robertson und Chad Michael Murray ist alles andere als energiegeladen. Und die angeheuerten Jungs tanzen zwar ganz putzig, machen aber familienfreundlicherweise gerade mal den Oberkörper frei.
Our Little Secret (Netflix)
Ein Ex-Paar muss feststellen, dass seine neuen Partner Geschwister sind. Und wann stiftet eine solche Erkenntnis mehr Chaos als an Weihnachten?
Lindsay Lohan und Ian Harding taumeln von einer Katastrophe in die nächste, während sie verzweifelt versuchen, vor der Sippschaft in spe zu verheimlichen, dass sie einst zusammen waren. Für 100 Minuten reicht diese Plotidee allerdings nur bedingt.
Die Filme von ARD und ZDF waren zum Teil schon im linearen Fernsehen zu sehen, können aber noch in den Mediatheken der Sender abgerufen werden.