„Adam sucht Eva“RTL-Nacktshow als letztes Ende der Promi-Verwertungskette
Köln – Micaela Schäfer ist ja eigentlich nur dafür bekannt, dass sie sich gerne auszieht. Das macht sie natürlich zum perfekten Werbegesicht für die Dating-Show „Adam sucht Eva“, in der RTL ab 1. Oktober wieder Singles auf eine einsame Südseeinsel schickt, damit sich diese dort nackt kennenlernen. Und deshalb wirbt Schäfer nun in ersten Trailern für das Format – oben ohne versteht sich und mit Brustwarzen in Herzchenform.
Dieses Mal geht RTL allerdings noch einen Schritt weiter. Der Kölner Privatsender schickt nun auch C- und D-Promis ins Rennen. Das klingt dann so: „Erstmals können die Adams und Evas auch Promis daten, die auf der Insel so nahbar sein werden wie noch nie zuvor im deutschen TV.“ Es werde sich zeigen, ob die „prominenten Adams und Evas sich trauen werden, sich auf ein Date mit ‚Normalos‘ einzulassen.“ Da fragt man sich natürlich, ob es nicht vielleicht doch das größere Wagnis ist, vor einem Millionenpublikum blank zu ziehen.
Sieben mehr oder weniger bekannte Gesichter hat RTL für die Show gewinnen können. Die ehemalige DSDS-Kandidatin Sarah Joelle Jahnel (26) aus Köln. Auch bekannt als „Pocher-Luder“. Noch ein Luder ist dabei: das sogenannte „Teppichluder“ Janina Youssefian (33), die im Jahr 2000 durch ein Verhältnis mit Dieter Bohlen auf sich aufmerksam machte. Profi-Suferin Janni Hönscheid (26) machte vor allem mit der Schlagzeile auf sich aufmerksam, dass ihr Sponsor Chiemsee sich von ihr wegen der Teilnahme an „Adam sucht Eva“ trennte. Die letzte Promi-Frau in der Runde ist die ehemalige Queensberry-Sängerin Leo Bartsch (27).
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Drei bekannte Männer machen mit: Dschungelkönig und Schauspieler Peer Kusmagk (40), der ehemalige Profi-Tennisspieler Daniel Köllerer (32) aus Österreich und der frühere Hamburger Innensenator Ronald Schill (57).
Zu „Let's dance“ dürfen nur die Erfolgreichen
Für Fernsehgesichter, die häufig ihre Bekanntheit allein der Teilnahme an Castingshows wie „Deutschland sucht den Superstar“, „Germany’s next Topmodel“ und „Der Bachelor“ verdanken, ist das ein weiterer wichtiger Schritt in der eigenen fernsehinternen Verwertungskette. Die kennt verschiedene Abstufungen. Bei wem es gut läuft, der kann in harmlosen Shows wie „Let’s dance“ mitmachen. Da macht man sich nicht zum Affen, wird fit und lernt sogar noch tanzen. Auch die Teilnahme an fröhlichen Quizsendungen, in denen häufig Prominente den Kandidaten zur Seite stehen, schadet sicherlich keiner Karriere. Und auch, wer in „Grill den Henssler“ gegen den Profikoch oder in „Das perfekte Promi-Dinner“ antritt, muss in der Regel nicht um seinen Ruf fürchten.
Dschungelcamp als Königsformat
Problematischer wird es schon, wenn man an einer Show teilnimmt, in dem man rund um die Uhr beobachtet wird. Das Königsformat und damit der C-Promi-Hauptgewinn ist da natürlich das RTL-Dschungelcamp. Wer die Aufmerksamkeit, die „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ garantiert, geschickt nutzt, kann zumindest kurzfristig daran verdienen. Schon deutlich weniger prestigeträchtig ist die gerade zu Ende gegangene Sat.1-Dauerüberwachung „Promi Big Brother“. In beiden Fällen muss man natürlich einiges auf sich nehmen. Kameras rund um die Uhr, irre Mitbewohner, prekäre Wohnverhältnisse, bescheuerte Spiele und ekliges Essen. Da muss man hart im Nehmen sein.
Sarah Connor dürfte sich schämen
Einen gewissen Promistatus muss man schon haben, um ein eigenes Reality-Format zu erhaschen. Das sorgt natürlich für viel Aufmerksamkeit, allerdings auch für den maximalen Verlust von Privatsphäre, denn die Zuschauer wollen dann ja eben gerade sehen, wie Daniela Katzenberger so in ihrer Wohnung rumhängt. Eine der ersten in Deutschland war Sarah Connor, die inzwischen vermutlich nicht mehr gerne daran erinnert wird, dass sie Hochzeit, Ehe und Familienleben mit ihrem heutigen Ex-Mann Marc Terenzi in „Sarah & Marc in Love“ vor einem Teenie-Pro-Sieben-Publikum ausbreitete.
Und Brigitte Nielsen ließ sich 2008 von RTL in „Aus alt mach neu – Brigitte Nielsen in der Promi-Beauty-Klink“ bei diversen Schönheitsoperationen begleiten. Heutzutage kann man den Geissens, der schon erwähnten Daniela Katzenberger und Sarah und Pietro Lombardi zusehen, wie sie ihr Leben eben so leben.
Und nun also auch noch eine Nackt-Dating-Show für Prominente. Eigentlich ist es ja nur die logische Konsequenz: Wer sein letztes Hemd für ein bisschen Aufmerksamkeit geben würde, der zieht sich eben auch für RTL aus. Ob man das nun schlimmer findet als die permanente Begleitung des Privatlebens oder zwei Wochen Dauerüberwachung im Dschungel muss jeder für sich selbst entscheiden. Vermutlich gibt es irgendwann ohnehin die Show, die all das kombiniert: permanent nackte Promis im Dschungel, die Prüfungen absolvieren, gleichzeitig den Partner fürs Leben suchen, den dann gleich vor Ort heiraten und sich kurze Zeit später wieder scheiden lassen. Wenn das nicht mal ein Erfolgsformat wäre.
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