Otto Dinger, pensionierter Lehrer, hat ein Buch über sein Heimatdorf Kürten-Delling geschrieben.
DorfhistorieEinheimischer veröffentlicht Buch über Kürten-Delling
Otto Dinger ist in Delling groß geworden, in Haus Berkey, unterhalb der evangelischen Kirche gelegen. Der pensionierte Lehrer kennt die Geschichten, die sich um die Fachwerkhäuschen in seinem Heimatdorf ranken. „Ich werde oft von Spaziergängern angesprochen, die hier vorbeikommen“, sagt Dinger. Dann muss er erzählen.
Heute ist Delling ein Dorf für Ausflügler und Spaziergänger, im Restaurant-Café „In der Delling“ gibt es mittwochs bis sonntags gehobene Küche und am Wochenende zur Nachmittagszeit Kaffee und Kuchen. Besucher erfreuen sich an den Fachwerkhäusern und werfen einen Blick in die evangelische Kirche, die hier zwischen 1831 bis 1834 entstand, als Normalkirche und mit 1300 preußischen Talern aus dem Budget König Friedrich Wilhelms III. unterstützt.
Evangelische Kirchengemeinde Delling ist Herausgeberin
Mit dem Büchlein „Die Delling. Eine Kirche und sechs Häuser“ gibt Dinger Auskunft zur Historie des Ortes, zur Kirche und zu der Handvoll Häuser, die sich um die Kirche gruppieren. Herausgeber der Broschüre ist die Evangelische Kirchengemeinde Delling mit Pastor Ralph Knapp.
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Die Delling, sagt Dinger, habe sich in den vergangenen zweihundert Jahren, kaum verändert. Auf die Ausflügler wirkt das Ensemble tatsächlich wie ein kleines Museumsdorf, in dem die Zeit stehengeblieben ist. Früher, im 17. Jahrhundert, war Delling der Zufluchtsort für die reformierten Christen, die sich hier zu geheimen Gottesdiensten trafen.
Eine kleine Gemeinde von fünf Familien soll die Keimzelle gelegt haben. Mit viel Kenntnis beschreibt der Autor den Weg, den die Gemeinde im Lauf der Jahrhunderte nahm, er erzählt vom Pfarrhaus und vom Gemeindehaus, vom Haus des Küsters und von der alten Schule, in der schon vor rund 300 Jahren die Kinder lernten.
Bergisches Land: Eines der ältesten Schulgebäude steht in Delling
Ja, in Delling steht eines der ältesten Schulgebäude überhaupt im Bergischen Land. An den Balken des Hauses, erklärt der Autor, lasse sich erkennen, dass das Häuschen wegen des Schülerandrangs aufgestockt und erweitert werden musste. Haus Berkey, in dem Dinger aufwuchs, wurde 1823 von einem Tuchweber mit Namen Caspar Förster errichtet und kam 1844 in den Besitz der Familie Berkey, Dingers Vorfahren.
Von Generation zu Generation pflegte die Familie das bergische Kleinod, und heute nutzt es Otto Dinger gemeinsam mit seinem Bruder als Wochenend-Wohnsitz. Dingers Urgroßvater Daniel Berkey ergriff auch 1844 die Initiative, als die evangelische Gemeinde Land zur Ordnung ihrer Finanzen nach dem Kirchbau verkaufen musste.
Bis ins 14. Jahrhunderte geht die Geschichte des Hofes zurück, der vormals fest zur evangelischen Gemeinde zählte und heute als Restaurant und Café geführt wird. Grundlegende Informationen, so der Autor, habe er den Recherchen der Kürtener Heimatfreundin Marlies Denst und ihrem umfassenden Standardwerk „Die Delling“ von 1984, das zum 150. Geburtstag der Kirche erschien, entnommen und zu einem Überblick zusammengefasst. Das Ergebnis ist ein kleiner Rundgang durchs Dorf geworden, zum Mitlesen für die vielen Besucher von Delling.
Otto Dinger, Die Delling. Eine Kirche und sechs Häuser. 70 Seiten, viele Fotos, broschiert. Für 9,80 Euro erhältlich in der evangelischen Kirche Delling, im Restaurant „In der Delling“ und in der Buchhandlung Bücherwolf, Im Winkel 5, in Kürten.