Um die Finanzierung des Schulschwimmens ringen die Gemeinde Kürten und der Betreiber des Splash-Bades.
Neuer VertragGemeinde Kürten und Badeigentümer verhandeln übers Schulschwimmen
Um die Zukunft des Schulschwimmens in der Gemeinde Kürten geht es in den nächsten Tagen: Der Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Bad wird neu ausgehandelt, mit offenem Ausgang. „Wir haben ein Angebot gemacht, in Absprache mit dem Rat“, sagt Bürgermeister Willi Heider (parteilos). Bislang zahlte die Gemeinde einen Betrag von 3,50 Euro je Schwimmkind und Schwimmstunde.
Im Herbst hatte Bad-Miteigentümer Ibrahim Kabakci (Bottrop) ausgeführt, dass er sich eine Summe von 6,50 Euro pro Kind und Schwimmzeit vorstellen könne. Die drastisch gestiegenen Energiepreise könne das Bad kaum mehr auffangen. Als Reaktion hatte die Verwaltung zuletzt vorgeschlagen, befristet bis Juni nächsten Jahres fünf Euro pro Kind zu zahlen, danach vier Euro mit einem jährlichen Inflationsausgleich.
„Es müssen sich immer beide Seiten bewegen“, führt zu den Verhandlungen der Kürtener Bürgermeister aus. Er habe sich vor ein paar Tagen mit der Badseite getroffen. Nun müsse geschaut werden, ob das Angebot angenommen werde. Eventuell könnte es kurzfristig Fördermöglichkeiten vom Land geben, aber das sei derzeit nicht sicher.
Die Lage sei schwierig, heißt es auch von mehreren Akteuren aus der Politik. Das Bad ist bei vielen ein Thema, das auch nach der Privatisierung vor fast 15 Jahren Sorgen bereitet. Denn neben den Kosten für den Schwimmunterricht gibt es einen jährlichen Betriebskostenzuschuss.
Kürten: Vertrag auf 15 Jahre abgeschlossen
Er war 2020 von 210- auf 240.000 Euro erhöht worden, nach langem Ringen in der Politik. Weil er erstmals an die Inflation gekoppelt ist, sei die Summe bereits auf rund 248.000 Euro gestiegen, berichten die Politiker. Angesichts der galoppierenden Preise in diesen Monaten könne man sich halbwegs vorstellen, wie sich die Summe weiter nach oben verändere.
Andererseits sei die Politik dem Badeigentümer mit einer Vertragslaufzeit von 15 Jahren sehr entgegengekommen. Die vom vorherigen Badeigentümer Franz Kremers eingebauten Blockheizkraftwerke könnten gegebenenfalls das Problem der teuren Gasrechnungen abmildern.
Hier habe die Verwaltung den Auftrag, auch mit dem Energieversorger RheinEnergie zu sprechen. Aktuell liefen die Anlagen nicht. Auch müsse eine klare Trennung der Bereiche (Bad, Fitness, Physio) vorgenommen werden.
Sollte keine Einigung zustande kommen, müsste die Gemeinde Schwimmzeiten andernorts einkaufen. Ob dies gelingt und zu welchem Preis ist eine Frage, die ebenfalls in der Politik erörtert wird. Freie Schwimmzeiten in den benachbarten Hallenbädern seien aber kaum vorhanden, berichten Ratsmitglieder.
Verwaltung und Politik drängten jedenfalls auf eine schnelle Entscheidung, sagt auch der Bürgermeister. In den nächsten Tagen müsse sich das Bad äußern. Für eine Stellungnahme war Ibrahim Kabakci bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.