Menschliche Knochen und die Kleidung eines Mannes wurden in einem Steilhang nahe des Wanderwegs Rheinsteig entdeckt. Der Fall gibt Rätsel auf.
KönigswinterMenschliche Knochen und Kleidung am Drachenfels gefunden – Was bislang bekannt ist
Dieser ungewöhnliche Fall beschäftigt die Menschen in der Region: Unterhalb der Touristenattraktion Drachenfels in Königswinter wurden menschliche Knochen und Kleidungsstücke gefunden.
Was bislang über den Fall bekannt ist.
Wer entdeckte die Knochen?
Am Freitagnachmittag, 20. Dezember, meldete sich ein Wanderer bei der Polizei: Er gab an, beim Klettern im Steilhang unterhalb des Drachenfelsplateaus einen Knochen entdeckt zu haben, von dem er annahm, dass er menschlich sei. Um welchen Knochen es sich dabei handelte, wurde nicht öffentlich gemacht.
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Was geschah dann?
Am selben Abend rückte die Polizei gemeinsam mit der Löschgruppe Rhöndorf der Bad Honnefer Feuerwehr aus und stieg in die Weinberge am Drachenfels. Trotz der Dunkelheit – es war bereits 22.45 Uhr – konnten die Einsatzkräfte den Knochen lokalisieren und bergen. Sie brachten ihn in die Bonner Rechtsmedizin, wo Forensiker schnell bestätigten: Es handelte sich um den Knochen eines Menschen.
Wie wurden die weiteren Knochen gefunden?
Am Samstagmorgen, 21. Dezember, startete daraufhin eine groß angelegte Suche in dem unwegsamen Gebiet unterhalb des Drachenfels. Der Rheinsteig, der in der Nähe des Fundorts verläuft, wurde gesperrt. Auf dem Drachenfelsplateau traf sich die Feuerwehr Königswinter mit ihrer auf Rettungseinsätze in schwierigem Gelände ausgebildete Spezialeinheit und der Drohnengruppe sowie die Kriminalpolizei.
Die Feuerwehr spannte ein Stahlseil, an dem sich die Einsatzkräfte in den Steilhang abseilen konnten. Bei ihrer Suche in dem Gebiet fanden sie über das Gelände weiträumig verteilt weitere Knochen, auf den Aufnahmen der Drohne waren zudem Kleidungsstücke zu erkennen. Die Kriminalpolizisten dokumentierten die Lage der Funde, bevor diese nach oben transportiert und an die Rechtsmediziner in Bonn übergeben wurden.
Was stellten die Forensiker fest?
Bereits am Montag, 23. Dezember, kam das Ergebnis der Untersuchung aus Bonn, wie die Polizei mitteilte: Die Knochen sind eindeutig menschlich, die Kleidung sei die eines Mannes. Über einen längeren Zeitraum müssen die Überreste in dem Gebiet gelegen haben, das steil unterhalb von zwei Felsen abfällt. Genauere Angaben zur möglichen Liegedauer machte die Polizei nicht.
Konnte die Person bereits identifiziert werden?
Noch nicht. Die Mordkommission hat in enger Abstimmung mit der Bonner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. Offene Vermisstenfälle werden nun durchgegangen. Ende der vergangenen Woche teilte die Polizei auf Nachfrage mit, dass es jedoch noch keine eindeutige Zuordnung zu einem Vermisstenfall gebe. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es nach bisherigem Sachstand nicht.