Köln – Der Druck ist hoch. Auf den Verbindungsrouten zwischen Köln und Rheinisch-Bergischem Kreis staut sich täglich der Verkehr. Die Brücken sind dicht. Mülheim droht in Abgasen zu ersticken. „Das Damoklesschwert Fahrverbot schwebt über uns“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Hoher Druck schweißt zusammen. Nun haben sich die verantwortlichen der Stadt Köln, der Stadt Bergisch Gladbach und des Rheinisch-Bergischen Kreises an einem „Runden Tisch Verkehr“ zusammengesetzt. Herausgekommen ist dabei ein Maßnahmenkatalog mit 33 Punkten.
Neu ist das Wenigste. Die SPD hatte schon viele der Punkte in einen Antrag gegossen. CDU und Grüne forderten bereits im Verbund mit ihren rheinisch-bergischen Parteikollegen die Umsetzung der meisten Maßnahmen. Und nun die Verwaltungsspitzen: In drei Kategorien haben sie den Katalog untergliedert. Innerhalb der nächsten vier Jahren sollen elf kurzfristige Maßnahmen umgesetzt werden. Für mittelfristige Projekte geben sie sich fünf bis acht Jahre Zeit. Darüber hinaus folgen acht langfristige Verkehrsmaßnahmen.
Kurzfristig
„Sehr kurzfristig werden wir die Signalisierung an der Kreuzung Bergisch Gladbacher Straße und Johann-Bensberg Straße ändern“, sagt Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik. Der Verkehr soll weniger stehen, mehr fließen, werden doch bei jedem Anfahren verstärkt Abgase herausgeblasen. Um den Verkehrsfluss zu fördern, kommen schon im Frühjahr umweltsensitive Ampeln an die Kreuzung Clevischer Ring und Bergisch Gladbacher Straße. Sie reagieren auf das Verkehrsaufkommen.
Aus Lärmschutzgründen wird die Höchstgeschwindigkeit auf der Bergisch Gladbacher Straße vom Clevischen Ring bis zur Stadtgrenze auf 30 Stundenkilometer gesenkt. In einem Teilabschnitt der Bergisch Gladbacher Straße soll noch eine weitere Spur angelegt werden. Geprüft wird, ob Radschnellwege angelegt, ob die Kapazitäten der P+R-Anlagen erhöht und das Bike+Ride-System ausgebaut werden können. Als weitere kurzfristige Maßnahme soll es eine Kampagne geben für die KVB-Linien, zur Entlastung der S-Bahn 11.
Mittelfristig
Die Kreuzung Bergisch Gladbacher mit der A 3 soll umgebaut werden. Für die Bergisch Gladbacher Straße ist „Flüsterasphalt“ geplant. Ein Radstreifen soll auf der Bergisch Gladbacher Straße entstehen. Der Rheinisch-Bergische Kreis prüft die Machbarkeit einer Reihe von Schnellbuslinien.
Langfristig
Nicht vor acht Jahren könnte unter anderm eine neue S-Bahnlinie 16 entstehen sowie die Linie 4 der KVB rechtsrheinisch und die A 4 von Köln-Ost bis Moitzfeld sechsspurig ausgebaut werden. Alles Projekte, bei denen die Städte und der Kreis nicht die Hoheit haben.
Direkt
Der Maßnahmenkatalog wird nun dem Rat in Köln und in Bergisch Gladbach sowie dem Kreistag des Rheinisch-Bergischen Kreises vorgelegt.