Die gesamte Energieversorgung der städtischen Gebäude liegt nach drei Jahren Pause ab Januar wieder bei der Rheinenergie.
Zuschlag erteiltRheinenergie liefert wieder den Strom für die Stadt Köln
Die Rheinenergie liefert ab 2024 wieder den Strom für alle städtischen Gebäude in Köln. Bei einer europaweiten Ausschreibung erhielt das Unternehmen jetzt den Zuschlag für die Stromlieferung ab dem 1. Januar für mindestens drei Jahre. Die Rheinenergie beliefert ab dem kommenden Jahr wieder alle Rathäuser, städtischen Ämter und Dienststellen, Schulen, Kitas, Sportstätten und Museen sowie weitere Gebäude, zum Beispiel der Sozial-Betriebe-Köln (SBK).
Bis Ende 2020 hatte stets der städtische Versorger Rheinenergie den Großteil des Strombedarfs der Stadt Köln in Höhe von rund 120 Gigawattstunden pro Jahr gedeckt. Doch 2020 war die Rheinenergie bei der Vergabe der städtischen Stromversorgungsverträge leer ausgegangen: Der Mitbewerber „Lichtblick SE“ aus Hamburg, Tochterfirma eines japanischen Unternehmens, konnte damals mit einem minimal niedrigeren Angebot die Rheinenergie als hauseigenen Stromversorger ablösen. Die Rheinenergie gehört zu rund 80 Prozent der Stadt Köln. 2020 hatte der damalige Vorstandsvorsitzende Dieter Steinkamp nach dem Zuschlag für Lichtblick gesagt: „Das ist so, als würde ein Bäcker seine eigenen Brötchen nicht essen.“
„Lichtblick“ hatte den Vertrag gekündigt
Versorger Lichtblick, der die Stadt seit Anfang 2021 und noch bis Ende 2023 mit Elektrizität beliefert, hatte den Vertrag mit der Stadt fristgerecht gekündigt und die Option zur Vertragsverlängerung für zwei weitere Jahre nicht genutzt (wir berichteten). Grund dafür ist die Energiekrise und deren Auswirkungen auf die Branche: Der Vertrag habe aufgrund der stark gestiegenen Preise für die Grünstromqualität nicht mehr zu wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen weitergeführt werden können, teilte Lichtblick im März 2023 auf Nachfrage mit.
Nun wurde neu ausgeschrieben: Vorausgesetzt wurde, wie auch in der Ausschreibung vor drei Jahren, Strom aus 100 Prozent Ökostrom und ein „All-inclusive-Vertrag“, der Stromlieferung, Netznutzung, Messung, Abrechnung und Datenlieferung beinhaltet. Der Ausschreibung zugrunde gelegt wurde dafür der letzte Jahresverbrauch der Stadt von rund 112 Millionen Kilowattstunden. Die Rheinenergie lieferte das wirtschaftlichste Angebot. Lichtblick beteiligte sich „nach sorgfältiger Prüfung“ nicht an der Ausschreibung.
„Es freut uns sehr, dass wir uns mit unserem Angebot durchsetzen konnten und künftig wieder den Strom für die städtischen Gebäude liefern dürfen“, sagt Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie. Man arbeite in vielen Bereichen mit der Stadt Köln Hand in Hand, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. „Unsere klimaneutrale Stromversorgung für die städtischen Liegenschaften ist dabei ein weiterer Baustein.“
Rheinenergie auch Gaslieferant bis 2025
Auch bei der Gaslieferung hatte sich die Rheinenergie kürzlich durchgesetzt, sodass nun die gesamte Energieversorgung der Stadt Köln wieder in ihrer Hand liegt: Die Gebäudewirtschaft hatte den bestehenden Liefervertrag mit der Rheinenergie für Erdgas im Sommer um ein weiteres Jahr bis Ende 2025 verlängert. Die Gaslieferung war zuletzt 2021 für die Lieferjahre 2022 bis 2024 europaweit ausgeschrieben worden.