- Eine professionell agierende Bande hat am Wochenende eine Ikea-Filiale in Frankfurt überfallen.
- Das Vorgehen weist zahlreiche Parallelen zu einem Überfall in Köln auf.
- Die Polizei sucht nach einer international agierenden Bande.
Frankfurt/Köln – Der Raubüberfall vor dem Möbelhaus Ikea am Wochenende in Frankfurt elektrisierte nicht nur die Polizei in Hessen – auch in Köln sorgt der Fall für Aufsehen. Hat die „Ikea-Bande“ etwa wieder zugeschlagen? Zu ähnlich sind die Zusammenhänge zu der Tat im Jahr 2018 in Köln-Godorf und weiteren Fällen. „Wir prüfen definitiv, ob es Parallelen zu dem Raubüberfall in der Domstadt gibt“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau.
Die Kollegen aus dem Raubdezernat würden Kontakt zu den Kollegen in Frankfurt aufnehmen und Spuren abgleichen. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass es eine international tätige Bande auf Geldtransporter abgesehen hat.
Geldtransporter-Überfall wird ebenfalls mit einbezogen
Deswegen nehmen die Beamten auch den Überfall auf einen Geldtransporter am Flughafen Köln Bonn im März 2019 mit in ihre umfangreichen Ermittlungen. „Wir prüfen, ob auch der Fall auf das Konto einer Tätergruppe geht“, sagte ein Beamter aus dem Kölner Polizeipräsidium der Rundschau. Weitere Überfälle auf Geldtransporter gab es in den vergangenen Jahren in Norddeutschland und in Limburg.
Nach dem Ikea-Raubüberfall in Hessen ist von den Tätern der Fluchtwagen angezündet worden. Der silberfarbene Audi A8 war zuvor außerhalb Frankfurts gestohlen worden. Auch die Nummernschilder sind entwendet worden, in einer anderen Stadt. Genau wie in Köln im März 2018. Der bei diesem Ikea-Überfall benutzte Fluchtwagen wurde von den Flammen zerstört auf einem Feld bei Köln-Immendorf gefunden.
Auch nach dem Raub am Kölner Flughafen fanden Ermittler den Fluchtwagen ausgebrannt wieder – nahe der Flughafen-Autobahn. Der Wagen stand am Ende einer Anliegerstraße in einem Wohngebiet. Das Auto war in Amsterdam gestohlen worden. Die Kennzeichen waren in Erftstadt von einem geparkten Auto abmontiert worden. „Mit gestohlenen Fahrzeugen und abmontierten Kennzeichen bei Überfallen vorzufahren, ist übliche Praxis“, betonte ein Ermittler. In dem Wagen fanden die Beamten eine Kalaschnikow. Auch bei anderen Fällen benutzten die Angreifer großkalibrige Waffen.
Weitere Ähnlichkeiten: Nachdem ein Geldbote auf dem Parkplatz des Ikea-Möbelhauses aus seinem Transporter gestiegen war, bedrohte ihn der Täter mit einer Waffe. In Frankfurt hatte der Angreifer den Geldboten an einem Seiteneingang des Möbelhauses angegriffen und dem 56-Jährigen eine Geldkassette entrissen. Bei einer Rangelei ist dem Angestellten ins Bein geschossen worden. Über die erbeutete Summe bei dem Überfall am Samstag in Frankfurt machte die Polizei keine Angaben. Am Kölner Flughafen mussten sich die Täter mit der vergleichsweise kleinen Summe von rund 400 Euro zufrieden geben. Hinweise an die Kölner Polizei unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder an jede andere Polizeidienstelle.