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Wichtiger Schritt für „Parkstadt Süd“Stadt kauft die Domgärten für 70 Millionen Euro

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Die „Domgärten“ sind ein Stück Kölner Land mit einer umstrittenen Geschichte.

Köln – Die Stadt Köln wird die sogenannten „Domgärten“ in Bayenthal vom Land Nordrhein-Westfalen kaufen. Damit erwirbt sie das größte noch fehlende Schlüsselgrundstück, um das neue Stadtquartier „Parkstadt Süd“ zu entwickeln. Dabei sollen in den nächsten Jahren von der Luxemburger Straße bis zum Rheinufer ein neuer durchgängiger Grünzug sowie neue Häuser für 3000 bis 4000 Wohnungen und Büros für 4000 bis 5000 Arbeitsplätze entstehen. Der Kaufpreis für die rund 87.000 Quadratmeter große Fläche beträgt 70 Millionen Euro, am Montag beurkundete ein Notar den Vertrag zwischen Stadt und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB). Das Areal liegt zwischen Alteburger Straße, Schönhauser Straße, Koblenzer Straße und den Bahngleisen.

Die Pläne sehen zwei- bis achtgeschossige neue Häuser vor, darunter eine weiterführende Gesamtschule samt Sechsfachsporthalle, eine vierzügige Grundschule, eine Kindertagesstätte und einen Wohnblock. Die Alteburger Straße in der Mitte der Domgärten wird eine Umwelttrasse, dort ist nur der Öffentliche Personennahverkehr erlaubt.

Die „Domgärten“ sind ein Stück Kölner Land mit einer umstrittenen Geschichte. Von Deutz sollte einst nach dem Willen des BLB die Technische Hochschule Köln nach Bayenthal ziehen, das war 2008. Der Landesbetrieb schaltete dafür ein Tochterunternehmen der Bauwens-Gruppe ein. Laut einer Analyse des NRW-Finanzministeriums verpflichte sich der BLB gegenüber diesen Unternehmen, 79,88 Millionen Euro für die Flächen zu zahlen – doch diese hatten sich „zeitgleich oder wenige Tage zuvor“ mit den vorherigen Eigentümern auf einen Kaufpreis von 55,54 Millionen Euro geeinigt. Die Experten urteilten: „Einen sachlichen Grund für die erheblichen Preissteigerungen in Höhe von 24,34 Mio. Euro beziehungsweise 43,8 Prozent der Ursprungspreise konnte der BLB NRW nicht darlegen.“ Auch der damalige Präsident der Kölner Industrie- und Handelskammer, Paul Bauwens-Adenauer, musste sich wegen des Millionen-Gewinns rechtfertigen. Letztlich blieb die TH in Deutz, aus dem Projekt wurde nichts – ebenso wie Pläne, dort ein Justizzentrum hinzubauen.

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Der frühere Chef des BLB, Ferdinand Tiggemann, wurde später wegen Korruption zu einer langjährigen Haftstraße verurteilt. Unter anderem hatte das Land für die Erweiterung des Polizeipräsidiums in Kalk ein Nachbargrundstück für 17,2 Millionen Euro gekauft, der Verkehrswert soll aber nur rund 9,2 Millionen Euro betragen haben. Aus Sicht des Landes NRW hatte Tiggemann das Land über den wahren Wert des Grundstücks im Unklaren gelassen.