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„Wat ’ne Dress! “Was unsere Leser zum Stadt-Logo ohne Kölner Dom sagen

Lesezeit 4 Minuten
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Das neue Logo der Stadt

Köln – Noch immer erreichen uns empörte Briefe unserer Leserinnen und Leser über den verschwundenen Dom im neuen Stadt-Logo. Wir präsentieren eine Auswahl der Zuschriften.

Martina Kampert, Köln

Wat ’ne Dress! Nichts anderes kann man zur „Verbesserung“ des Köln-Logos sagen und Ex-OB Fritz Schramma nur recht geben und unterstützen. Wäre das Schriftbild nur völlig neu anstatt einfach nur breiter und dicker. Es sei daran erinnert: Es gibt sie noch, die Heimkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg oder deren Nachkommen, die aus Erzählungen der Eltern oder Großeltern wissen, wie glücklich man war, dass zwischen Schutt und Trümmern wenigstens der Dom noch stand, an dem man sich orientieren konnte. Andere Städte würden sich glücklich schätzen, solch ein Wahrzeichen nutzen zu können. Geht man 15 Minuten mit offenen Augen durch die Stadt, begegnet einem das aktuelle Logo immer wieder. Als man es 2001 entworfen hat, wurde sicher damals schon einiges Geld in die Hand genommen. Hat Köln nichts Dringenderes zu erledigen? Bei einer Befragung der Kölner Bürgerinnen und Bürger würde das neue Logo keine Mehrheit finden. Die unsinnigen Pläne sollten sofort eingestampft werden. Allerdings befürchte ich, dass der klare Menschenverstand auch in dieser Angelegenheit wieder einmal unterliegen wird.

Günther Otten, Köln

Ich kann den Leserbrief-Beitrag von Herrn Lothar Theodor Lemper zur Verbannung der Dom-Türme aus dem Logo der Stadt Köln nur voll umfänglich unterstützen. Der Dom ist nicht nur Weltkulturerbe, er ist das einzig positive Symbol einer Stadt, die ansonsten nur von Pleiten, Pech, Pannen und Klüngel von sich reden macht. Oder glauben die aktuellen Entscheidungsträger wirklich, dass die internationalen Besucher unserer Heimatstadt wegen Bauruinen oder Lastenfahrrädern nach Köln kommen?

Heribert Resch, Köln

Mit mehrheitlich großer Verärgerung müssen die Kölner Bürger zur Kenntnis nehmen, dass der Hauptausschuss und die Verwaltung das Kölner Stadtlogo mit den stilisierten Domtürmen verändern will. Die wortreiche Argumentation ist in keiner Weise nachvollziehbar. Wenn hier beispielsweise angeführt wird, das Logo sei digital nicht verwendbar, so ist dies aus fachlicher Sicht definitiv falsch. Gleichsam ist die Abwertung, das Logo sei „altbacken“ und nicht mehr modern, klar zurückzuweisen.

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Das Aushängeschild der Stadt ist mit der grafischen Darstellung der Domtürme durchaus modern und zeitnah. Viele Millionen Besucher kommen jährlich nach Köln, um vor allem das Weltkulturerbe Kölner Dom zu besichtigen. Schon von daher ergibt sich die Notwendigkeit, den Dom entsprechend zu präsentieren. Dies ist auf dem bestehenden Logo gut gelungen. Abgesehen von dem hohen Kostenaufwand, den eine Änderung verursacht, geht dieser Änderungsbeschluss klar gegen den Willen der Kölner Bürger. Dieses Geld kann man wahrlich anderweitig besser verwenden. Ich kenne in meinem Umfeld niemanden, der eine Änderung befürworten würde.

Michael Frey, Köln

Mit absolutem Unverständnis habe ich von der Änderung des Kölner-Stadt-Logos gelesen. Wie kann es denn sein, dass sogenannte Experten zu dem Schluss kommen, das bisherige Logo mit Domspitzen sei nicht mehr am Puls der Zeit? Der Kölner Dom ist weltweit bekannt und das einzige Markenzeichen und Magnet für Besucher in der Stadt. Müsste man nicht in der Konsequenz dann auch den Dom selbst entfernen, damit Köln endlich modern, weniger sperrig, voller Emotion und nicht von oben herab auftreten kann? Haben wir in dieser Stadt nicht mehr als genug wirkliche Probleme zu lösen, als einen solchen Unfug für viel Geld in Auftrag zu geben?

Gerd Körner, Köln

Was in Köln derzeit geschieht, würde man in der Tierwelt als Übersprunghandlung bezeichnen. Man bekommt die wahren Probleme dieser Stadt nicht in den Griff und macht stattdessen etwas völlig anderes. Das Weltkulturerbe und einzig überregional bekannte Wahrzeichen der Stadt vom offiziellen Logo zu verbannen, ist ein weiterer Schritt vorsätzlicher Kulturvernichtung. Welcher Teufel hat die Kölner Verwaltung und ihre oberbürgermeisternde Chefin wohl geritten, diesen Kulturbruch zu beschließen? Doch so ganz überraschend kam die Cancel-Culture dann wohl doch nicht, nachdem man zuvor erst den Muezzin-Ruf zum Freitagsgebet erlaubt hat. Man ist geneigt, Kurt Tucholsky zu zitieren: „Das Volk versteht das meiste falsch, aber es fühlt das meiste richtig.“

Ernst Mommerz, Köln

Ich bin 1939 geboren und kam 1951 nach Krieg und Evakuierung mit meinen Eltern zurück nach Köln. Uns standen, wie den meisten Kölnern, die dies erlebt haben, die Tränen in den Augen, als wir von der Ferne die Domtürme erblickt haben. Ich kenne keine Stadt, die nicht stolz darauf wäre, ein solches Bauwerk in ihrem Auftritt zu zeigen. Nur Köln wirft den Dom aus seinem Logo. Opernhaus, Domtreppe, Zeughaus Museum, freier Platz vor dem Rathaus, genügend Schulplätze, Sauberkeit in der Stadt, um nur einiges zu nennen – und jetzt auch noch das.