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„Unqualifiziert und unsinnig“Wie um das neue Kölner Stadt-Logo debattiert wird

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Da ist er doch, der Dom, sagt die Stadt. Stimmt: In der Suchmaske beispielsweise taucht er noch unten rechts auf. Im offiziellen Schriftzug (über dem Foto der Kranhäuser) nicht mehr.

Köln – Schlichtweg „entsetzt“ zeigt sich der Präsident des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln über das Ansinnen, künftig die Domspitzen aus dem städtischen Logo zu verbannen (die Rundschau berichtete). „Das zeugt von einem überaus großen Selbstvertrauen, ein weltweit bekanntes Wahrzeichen aus dem Stadtlogo herauszunehmen“, meint er süffisant. Er erinnert daran, dass sich auch die Messe vor nicht allzu langer Zeit vom Dom im Logo verabschiedet hat: „Dabei wirbt man auch dort gerne mit dem Blick auf den Dom“, sagt Kreuzberg. Er könne verstehen, dass man das Logo immer mal modernisieren müsse – aber ohne Kathedrale?

Der Kölner Dom: Ein Weltkulturerbe mit weltweitem Wiedererkennungswert

Er sieht den Verzicht in erster Linie aus Marketing-Sicht kritisch. „Wir sehen nicht nur die religiöse Sicht der Dinge, der Dombau-Verein ist keine kirchliche Institution. Es geht um ein Weltkulturerbe von einzigartiger Architektur, das überall auf der Welt wiedererkannt wird. Ein Bauwerk, das auch für die ganze Metropolregion steht“, ist sich Kreuzberg sicher. Und das Köln einen Bekanntheitsgrad gebe, der weit über die Stadt hinaus strahlt. Nicht nur ihm persönlich als gebürtigem Kölner gebe der Dom ein sehr starkes Heimatgefühl, er habe entsprechende Rückmeldungen bereits von vielen Mitgliedern erhalten – insbesondere auch solcher Mitglieder, die nicht oder nicht mehr in Köln wohnen. „Aber vielleicht“, so hofft Kreuzberg, „ist die Messe ja noch nicht gelesen“.

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Aus städtischer Sicht scheint dem allerdings so zu sein. Denn die weist dem Dom in einer Mitteilung eine „neue Rolle“ zu: Auf Plakaten, Broschüren, Aushängen und Social-Media-Beiträgen soll der nach wie vor als „wiederkehrendes Kommunikationsmerkmal“ zu sehen sein . Nur eben nicht mehr im offiziellen Auftritt.

Auch Fritz Schramma schaltet sich in die Debatte ein

Was sowohl Ex-OB Fritz Schramma wie auch Domdechant Monsignore Robert Kleine auf die Palme brachte. „Nach diesem unqualifizierten, unzutreffenden Urteil einer Werbeagentur muss ich mich als ehemaliger OB und Mitgestalter des bisherigen Logos melden. Die Frage, ob wir nichts Wichtigeres in dieser Stadt zu erledigen haben und was diese unsinnige Maßnahme kostet, will ich gar nicht reflektieren. Was an dem alten Logo ,altbacken, sperrig ,emotionslos und von oben herab’ sein soll, verstehe, wer will. Oder wer Geld zu viel hat ,“ wettert Schramma. Und der Domdechant? „Das neue Logo und der Spruch sind beliebig. Dabei stand es uns in Köln gut, zu zeigen: Wir sind die, die den Dom haben“, erklärte er im Domradio.