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Viktoria Köln-Fans angegriffenBrutale Attacke von Fortuna-Fans vor Gericht

Lesezeit 2 Minuten

Die vier jungen Angeklagten wurden am Samstag vor dem Landgericht schuldig gesprochen.

Köln – Es war mitten in der Nacht, als der Fan-Bus des Drittligisten Viktoria Köln von einem Auswärtsspiel beim Chemnitzer FC heimkehrte. Vor dem Sportpark Höhenberg angekommen begannen die rund 30 Fans auszuräumen und stellten unter anderem zwei leere Bierkisten vor den Bus, als sie plötzlich attackiert wurden.

Rund zehn Männer — mutmaßlich Anhänger der Ultra-Gruppe „Fortuna Eagles“ vom Lokalrivalen Fortuna Köln — sollen am 25. Januar 2020 gegen 23.25 Uhr aus Gebüschen gesprungen und unter „Fortuna! Fortuna!“- und „Scheiß Viktoria“-Rufen auf die Auswärtsfahrer zugestürmt sein und sie angegriffen haben. Zwei Viktoria-Fans sollen erheblich verletzt worden sein, unter anderem trug einer eine gebrochene Nase davon.

Vier Täter in Köln vor Gericht

Seit Montag stehen vier der mutmaßlichen Täter im Alter zwischen 20 und 30 Jahren wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung sowie schweren Raubes vor dem Landgericht. Laut Anklage sollen sich die Männer mit weiteren Tätern zunächst in einem Gebüsch versteckt und die Ankunft des Busses abgewartet haben. Als die rund 30 Fans vom Drittligisten aus Höhenberg — darunter auch Frauen und ein 14 Jahre alter Junge — ausstiegen und den Bus leer räumten, sollen die Angreifer mit Knüppeln bewaffnet angegriffen haben. Auch die aus dem Bus geräumten leeren Bierflaschen sollen die Angreifer als Wurfgeschossen genutzt und auf den Bus sowie durch eine Offene Tür ins Innere des Busses geworfen haben. „Durch ihr martialisches Auftreten“, hätten die Täter ein „aggressives Bedrohungsszenario aufbauen“ wollen, sagte der Staatsanwalt.

Viktoria-Fan die Nase gebrochen

Während des Angriffs sollen die Täter einen Viktoria-Anhänger niedergeschlagen und ihm die Nase gebrochen haben. Dann sollen sie auf den am Boden liegenden Mann eingetreten haben. Anschließend, so die Anklageschrift, sei dem Viktoria-Fan ein Rucksack, in dem sich unter anderem 50 Euro in bar befanden, sowie einen Fan-Schal entwendet worden. Weiter hieß es in der Anklage: „Aus dem Bus wurde eine Fan-Trommel gestohlen.“ Da die Täter mit Gewalt vorgingen, hat die Staatsanwaltschaft schweren Raub angeklagt — das Verbrechen wird mit einer Mindeststrafe von fünf Jahren geahndet.

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Die Angeklagten teilten nach Anklageverlesung über ihre Verteidiger mit, dass sie sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern wollten. Anschließend traten die Prozessparteien auf Anregung der Verteidigung in ein Rechtsgespräch ein. Das führte aber zunächst zu keinem Ergebnis.

Der Prozess wird fortgesetzt.