Köln – Es beginnt, als würde es sich um eine herkömmliche Maßnahme für eine Wasserleitung handeln. Doch hinter den heute startenden Arbeiten der Rheinenergie am Bayenthalgürtel verbirgt sich weit mehr.
Es geht darum, dass die Kölner Frischwasserversorgungsnetze rechts- und linksrheinisch erstmals miteinander verbunden werden. Dafür wird nun eine Wassertransportleitung unter dem Bayenthalgürtel und ab kommendem Jahr auf gleicher Höhe eine Verbindung unter dem Rhein geschaffen werden.
Ein Blick auf die Standorte der Wasserwerke macht die Motivation klar: Linksrheinisch gibt es weit mehr als rechtsrheinisch. „Wir möchten gerne in heißen Sommermonaten, wenn der Verbrauch groß ist, eventuelle Engpässe im linksrheinischen Stadtbereich durch Kapazitäten im rechtsrheinischen Stadtbereich kompensieren“, sagt Unternehmenssprecherin Anna Reimann.
Heute starten Arbeiten am Bayenthalgürtel
Damit das Trinkwasser von der „Schäl Sick“ in das linksrheinische Netz fließen kann, braucht es die große Versorgungsleitung unter dem Bayenthalgürtel. Die wird eine Gesamtlänge von rund 830 Metern haben und an das linksrheinische Netz anschließen.
Damit der Verkehr nicht zu sehr eingeschränkt wird, lässt die Rheinenergie die Leitung in Abschnitten von jeweils 150 Metern verlegen. Die beiden Fahrstreifen werden in diesen Bereichen eingeschränkt. Der Fahrradweg wird dann nicht durchgehend nutzbar sein. Auch müssen stellenweise Parkplätze wegfallen. Voraussichtlich im Oktober soll dieser Teil des Projektes „Kölns Wasser wird eins“ aber abgeschlossen sein.
Arbeiten sollen ganzes Jahr 2018 andauern
Dann ist der Versorgungstunnel unter dem Rhein an der Reihe. „Wir befinden uns zusammen mit der Stadt noch in der Planungsphase“, sagt Reimann. Doch der Rahmen für die Maßnahme ist schon gesteckt. Im Januar 2018 soll der Vortrieb beginnen und bei reibungslosem Verlauf das ganze Jahr 2018 andauern. Dafür wird auf dem Mittelstreifen des Bayenthalgürtels auf Höhe des Hauses 7a eine Baugrube entstehen. Von dort aus geht es unter der Rheinuferstraße und dem Rhein entlang bis nach Poll.
Eine neue Freizeitattraktion wird die neue Rheinunterquerung jedoch sicherlich nicht werden. „Nachdem die Außenröhre fertiggestellt ist und die Trinkwasserleitungen dort durchführen, wird die Röhre verfüllt“, sagt die Unternehmenssprecherin. Der Durchgang wird damit also unmöglich.