Köln verzeichnete 2024 erstmals über sieben Millionen Übernachtungen und erzielte touristische Umsätze von knapp 5,5 Milliarden Euro.
Tourismus-BoomKöln knackt Rekordzahl an Übernachtungen in einem Jahr

Jürgen Amann, Geschäftsführer von Kölntourismus, bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2024.
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Rund 4,2 Millionen Gäste, touristische Umsätze von knapp 5,5 Milliarden Euro und erstmals überhaupt in der Geschichte Kölns über sieben Millionen Übernachtungen: 2024 war touristisch gesehen das bislang erfolgreichste Jahr der Stadt. Und nicht nur quantitativ zog Kölntourismus-Geschäftsführer Jürgen Amann ein zufriedenes Fazit des vergangenen Jahres: Auch qualitativ habe sich Köln deutlich nach oben entwickelt. Abzulesen an der Zugehörigkeit der Gäste zu bestimmten Milieus, vor allem das kulturaffine Publikum findet immer öfter den Weg in die Domstadt. Wobei es nicht nur um die Hochkultur geht, sondern auch um Konzerte, Clubs oder andere Veranstaltungen.
Nun kann man schlecht alle Besucher fragen, aus welchem Milieu sie stammen. Die Hintergründe werden aus Handy-Daten erhoben. Immer dann, wenn einer App der Standortzugriff erlaubt wird, werden anonym die Zugangsdaten gespeichert. Die werden von professionellen Anbietern verwertet und lassen Rückschlüsse beispielsweise auf den Wohnort zu. Eine gewisse Unschärfe ist dabei immer einkalkuliert, „aber die Daten sind valid“, versichert Amann. Gesetzeskonform ohnehin, wenn auch diese Art der Datenverwertung nicht ganz unumstritten ist.
Neuausrichtung war erfolgreich
Die vor fünf Jahren begonnene Neuausrichtung von Kölntourismus habe sich bewährt und zeige Früchte, erklärte Amann. Weg vom rein operativen Geschäft vor Ort - etwa die Handreichung von Prospekten, das Vermitteln von Zimmern, Tipps zu Sehenswürdigkeiten oder Veranstaltungen in der Tourismus-Zentrale am Dom - hin zu Marktanalyse, Zielgruppen-Ansprachen, zu digitaler Reichweite, zu eigenen Events und letztendlich vor allem: Hin zu einer eigenen „Marke“ Köln. Die sei gesetzt vor allem vom Lebensgefühl der Stadt, von der Geselligkeit, von Abwechslung, von Flexibilität und nicht zuletzt von der Kultur.
Ebenfalls im Wachstum begriffen sind die Anzahl der Hotelbetten. 37.752 davon gab es Stand letztes Jahr, ein stetiger Anstieg seit dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019 um gut elf Prozent. Die Bettenauslastung beziffert Kölntourismus mit rund 55 Prozent, wobei sich bei dieser traditionellen Zählweise ein schiefes Bild ergibt: Insbesondere größere Ketten gehen immer mehr dazu über, nach Zimmern zu zählen und nicht nach Betten. Ihnen ist es egal, ob das Doppelzimmer allein oder zu zweit genutzt wird. Um diesen Faktor bereinigt, liegt die Zimmerauslastung bereits bei über 70 Prozent. Der größte Teil der Gäste stammt aus der Bundesrepublik selbst, es folgen Großbritannien, Belgien, die Niederlande und die Schweiz.
Das neue Confex füllt eine Lücke
Bleibt noch ein ganz wesentlicher Faktor für Köln, der Tagungs-, Kongress- und Ausstellungsgäste. Auch der habe sich stabil entwickelt, so Amann, und werde mit dem neuen Confex auf dem Messegelände noch deutlich mehr Gäste in die Stadt bringen. Das Confex füllt mit ihren maximal 4300 Besuchern eine Lücke, die vorher kaum besetzt werden konnte: Die Messehallen zu große, andere Hallen zu klein.