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TH KölnStudenten entwickeln neue Spiele in der Cologne Game Farm

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Von Köln gezeichnet: Der Beamer warf Minister Andreas Pinkwart aus Versehen ein „Cologne“ auf die Stirn.

Köln – Einen Raum zum Arbeiten und Menschen zum Reden und Rat holen, das ist es, was György Droste an der Cologne Game Farm der TH Köln schätzt. In der Schanzenstraße können er und drei Kollegen jetzt ein Jahr lang an ihrem Computerspiel „Isometric Epilepsy“ und seiner Vermarktung feilen. Juan Orjuela empfindet dabei eines besonders hilfreich: „Wir haben hier Spieler – das ist superwichtig.“

Studenten der TH testen ihre Puzzle-Plattformen, die es im Rhythmus der elektronischen Musik zu bewältigen gilt: Nur wer richtig mitschwingt, bekommt den Dreh heraus und springt zum richtigen Zeitpunkt über die Lücke. Wer nicht hinhört, fällt oder läuft gegen Wände. Einen Werbespot hat die Filmhochschule gedreht. „Wir sind sehr glücklich, Teil eines Universitätscampus zu sein“, sagt der 28-jährige Orjuela, der auch schon ein Studium der Jazz-Musik abgeschlossen hat.

Weg in die Selbstständigkeit ebnen

Die Cologne Game Farm ist das Projekt von Odile Limpach. „Wir wollen unseren Studenten den Weg in die Selbstständigkeit ebnen“, sagt die Professorin des Instituts für Spiele-Entwicklung der TH Köln. Fünf Teams wurden auserkoren, die jetzt ein Jahr Zeit haben, „ihre Ideen zu strukturieren und Geschäftspläne auszuarbeiten“. Unterstützung bekommen sie von Mentoren aus verschiedenen Fachbereichen.

Bei der Eröffnung der Cologne Game Farm lobte Andreas Pinkwart, der nordrhein-westfälische Wissenschaftsminister, die Gamesbranche als Pionier bei der Anwendung neuer digitaler Verfahren: „Andere Wirtschaftsbereiche profitieren von diesem kreativen Input, das haben wir etwa bei Virtual Reality gesehen.“

Ziel ist es, die Spiele auf den Markt zu bringen. Deshalb erwartete Odile Limpach von Bewerbern eine Idee und „den starken Willen zum Gründen.“ Überzeugt haben sie zum Beispiel Arthur Eckmann, und Thomas Flachs mit „Super Catboy“: Ein genmanipulierter Kater rennt, springt und schießt im Kampf gegen die Hundemenschen eines verrückten Wissenschaftlers.

Und das Team „Jessica“ beschäftigt sich mit Zeitgeschichte: den NSU-Morden, die auch die Keupstraße gleich um die Ecke getroffen haben. Der Spieler ist ein Hacker, der in einer geheimen Datenbank des Nationalsozialistischen Untergrunds recherchiert. Er verfolgt ein fiktives Mitglied und kommt Verstrickungen von Behörden und rechtsradikalen Gruppierungen auf die Spur.