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„Stabil bestanden“Der ACE testet in Köln den P+R-Platz Weiden West

Lesezeit 3 Minuten
Drei Menschen mit einem Klemmbrett auf einem Parkplatz.

Im Rahmen der Aktion ‚Kann Deutschland P+R?‘ testen die Ehrenamtlichen des ACE-Kreis Köln den P+R Parkplatz ‚Weiden West‘ in Köln. Von links: Klaus-Dieter Oleskin, Barbara Schulze und Tolga Kaya.

„Kann Deutschland P+R?“, fragt der Auto Club Europa (ACE) in diesem Jahr. Auch auf dem Platz Weiden West an der Aachener Straße waren Ehrenamtliche unterwegs. 

Tolga Kaya, NRW-Regionalbeauftragter des ACE,ist gut vorbereitet. Er hat einen detaillierten Erhebungsbogen auf seinem Klemmbrett während er über den P+R-Platz Köln Weiden schreitet. Bewertet werden Angebot und Ausstattung, Sicherheit, Barrierefreiheit und zusätzliche Mobilitätsangebote. Außerdem können Extrapunkte vergeben werden, wenn es etwas Außergewöhnliches gibt.  

Mehr als 20 P+R-Plätze und -Parkhäuser hat Kaya in diesem Sommer schon überprüft. An diesem Morgen auf dem P+R-Platz Weiden-West stehen ihm mit Barbara Schulze und Klaus-Dieter Oleskin vom ACE-Kreis Köln zwei engagierte ehrenamtliche Clubmitglieder zur Seite. Beide haben schon bei verschiedenen Clubinitiativen mitgemacht. „Jedes Jahr testen wir etwas anderes“, erklärt Kaya. Vergangenes Jahr waren es unbewirtschaftete Rastplätze an Autobahnen.

Anbindung an ÖPNV großes Plus

„Richtig toll ist, auf wie viele Verkehrsmittel hier umgestiegen werden kann“, attestiert Kaya. Deutsche Bahn, S-Bahn, die KVB-Linie 1 und Busse sind an den großen Parkplatz mit den 685 Stellplätzen angebunden. Dafür wird ein satter Punkt auf dem Erhebungsbogen notiert. Ebenfalls gut in den Augen der Tester: Das Parken ist mit einem Ticket bis zu 24 Stunden kostenfrei.  

Drei Menschen mit einem Klemmbrett auf einem Parkplatz.

Im Rahmen der Aktion 'Kann Deutschland P+R?' testen die Ehrenamtlichen des ACE-Kreis Köln den P+R Parkplatz 'Weiden-West' in Köln.Von links:Tolga Kaya, Barbara Schulze und Klaus-Dieter Oleskin.

Weitere Pluspunkte kann der P+R-Platz im äußersten Kölner Westen für die Stellplatzmarkierungen, die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, die funktionierenden E-Ladesäulen und die flächendeckende Beleuchtung einheimsen. Auch hinsichtlich Barrierefreiheit gibt es kaum etwas zu beanstanden. „Nur der Zugang zu den E-Ladesäulen ist nicht barrierefrei“, stellt Kaya fest - und notiert prompt eine Null in das Kästchen auf seinem Erhebungsbogen. 

Mehr Abstellfläche für Räder gefordert

Bemängelt wird von den Testenden am P+R Weiden West, dass es keine Anzeige für die Auslastung gibt. „Wenn man hier dann drauffährt und wieder wegmuss, ist das mehr als ärgerlich und man verpasst auch seinen Anschluss“, findet Oleskin. Und auch, wenn die Tester begeistert von den abschließbaren Fahrradboxen sind, die normalen Abstellmöglichkeiten für Räder müssten ihrer Meinung nach ausgeweitet werden. „Hier knubbelt es sich“, stellt Kaya fest.

Mit Videoüberwachung würden sich die Leute nach Meinung der Tester noch sicherer fühlen. Und: Die Überwege über die Fahrbahn könnten nach ihrem Dafürhalten noch besser gekennzeichnet sein. „Man könnte darauf hinweisen, dass hier Fußgänger kreuzen“, regt Kaya an, „Alles in allem erscheint es jedoch durch die getrennten Wege und die klare Streckenführung relativ sicher.“

Lob für die Toiletten

Doch auch Extrapunkte vergeben die Tester. Dafür, dass es einen Taxistand gibt, zwei DHL-Packstationen und einen eigenen Platz, auf dem Motorräder abgestellt werden können. „Auch, dass es Toiletten gibt, verdient einen Extrapunkt“, sagt Kaya. Die seien zwar kostenpflichtig, „aber dafür auch sehr sauber“. 

Auf 11,75 Punkte kommen die ACE-Tester nach ihrem Rundgang über den Platz. „Stabil bestanden“, lautet das Urteil von Kaya. Bis zum Etikett „Exzellent“ fehlten 1,25 Punkte. Die könnten die KVB, die den P+R-Platz betreiben, nach Ansicht der Tester leicht noch herausholen. „Die KVB könnten hier eine Leihradstation und Carsharing anbieten“, schlägt der ACE-Regionalbeauftragte vor.